Archiv für den Monat Dezember 2012

Meine Kochbücher… Nr. 43

So, bevor ich mich dann mal in die Silvesterpause nach Garmisch-Partenkirchen verabschiede, gibt es heute noch ein weiteres Exemplar aus der Sigloch Edition:

Kulinarische Streifzüge durch Baden von 1982.

Kulinarische Streifzüge durch Baden

Die Sigloch-Bände sind immer sehr schön und edel aufgemacht, so auch dieses hier. Auf 206 Seiten unternehmen wir hier einen kleinen Abstecher nach Baden – nicht nur kulinarisch. In den Eingangskapiteln finden sich viele Informationen zu Land und Leuten und zur geschmacklichen Historie der Region.

Die Rezepte haben wieder auf der linken Seite das Rezept und auf der rechten ein sehr ansprechendes, großes Foto dazu. Typisch Badisches wird versprochen und gehalten: mit Schwarzwälder Kirschtorte, Badischer Vesperteller und Feldberger Rehgulasch werden hier die Klassiker abgedeckt – und mit Chratzete, Bodenseehecht nach Art des Herzogs Gunzo oder Schnecken im Roggenweckle findet man auch etwas ungewöhnlichere Rezepte hier drin.

Auch hier gilt wieder: wer das Glück hat, über dieses Werk zu stolpern: zugreifen, auch wenn der Preis etwas höher liegen dürfte als für normale Flohmarkt-Kochbücher.

Wirsing bis ins neue Jahr,

Sususi

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Ein Wort zum Kartoffelsalat…

…war ja schon länger versprochen. Da es morgen zu Weihnachten Kartoffelsalat mit Schnitzel gibt, ist jetzt die passende Gelegenheit. Was es zu Kartoffelsalat sagen gibt, ist recht kurz: dies ist kein Kartoffelsalat: (das ist wohl das einzige Mal, daß sich Franken und Bayern einig sind!)
Kartoffelsalat Mayonnaise
Es handelt sich hierbei um eine merkwürdige Art Kartoffelzubereitung mit Mayonnaise, die im allerschlimmsten Fall auch noch mit Fleischsalat verpampt wird. Jaja, es gibt Leute, die tun Kartoffeln so was an. Grauenvoll! Je weiter nördlich man in Deutschland kommt, desto verbreiteter ist diese fehlgeleitete Variante, bis man schließlich als Beilage gar nichts mehr anderes bekommt. Deshalb Achtung! Nicht überall, wo Kartoffelsalat auf der Karte steht, bekommt man diesen auch. *g*

Was ist denn dann ein Kartoffelsalat? Es geht ganz einfach los mit… Kartoffeln:
Kartoffeln
Am Besten ca. 1 kg vorwiegend festkochende nehmen, die fallen nicht so auseinander wie mehlig kochende, nehmen aber mehr „Soße“ auf als reine festkochende. Diese schon mal als Pellkartoffeln aufsetzen (bitte keine Salzkartoffeln machen).

In der Zwischenzeit alles weitere holen:
Zutaten Kartoffelsalat
Essig, Salz, Pfeffer, 1 große Zwiebel, Senf, Brühe (ruhig halb Fette Brühe, halb normale Brühe nehmen) und Öl.

Einen Sud aufsetzen aus 1 Zwiebel, 4-8 Eß Essig, 1/2 Liter Wasser, 1 Eß Senf und mindestens 2 Brühwürfeln (1 Fette Brühe + 1 normal):
Kartoffelsalat Brühe
Ich mag es nicht, wenn man im Kartoffelsalat auf Zwiebeln beißt, deshalb koche ich sie nur grob gestückelt im Sud mit und gieße sie nachher nicht mit auf die Kartoffeln. Wen die Zwiebeln im Salat nicht stören, der bringt die Zwiebel hier in die später angenehme Form und läßt sie einfach drin. Wichtig hier ist: der Sud muß hoffnungslos überwürzt sein. Kartoffeln schlucken unheimlich viel Gewürze, also darf der Sud viel zu scharf, zu sauer und zu salzig sein.

Wenn die Kartoffeln fertig sind, noch heiß pellen:
Pellkartoffeln
Es ist unheimlich wichtig, daß der heiße Sud über die noch heißen Kartoffeln kommt – sonst saugen sich die Kartoffeln nicht so richtig voll und werden nicht schön „schlotzig“.

Gepellt und gescheibselt, dann sofort die heiße Brühe drüber:
Kartoffelsalat mit Brühe
Keine Angst, auch wenn es erst mal so aussieht, als hätten wir eher Kartoffelsuppe fabriziert – die Kartoffeln werden das alles schön aufsaugen.

Was jetzt kommt, ist eigentlich der schwerste Teil: stehen lassen! Mindestens mal einen halben Tag, besser noch über Nacht. Ab und zu vorsichtig umwenden (und den Löffel abschlecken). Die Kartoffeln saugen sich richtig schön mit Brühe voll. Wenn er gut durchgezogen ist: abschmecken mit Salz und Pfeffer; wenn nötig, noch etwas Essig dazugeben.

Und nein, das Öl von vorhin auf dem Bild habe ich nicht vergessen. Aber das darf erst rein, wenn er schon so richtig durchgezogen ist. Dann einfach 2-4 Eß Öl dazugeben. Wenn man das Öl schon vorher reingibt, saugen die Kartoffeln die Brühe auch nicht so gut auf.

So, war doch ganz einfach, oder? Ich muß jetzt mal probieren gehen… also:

Wirsing und Schöne Weihnachten,

Sususi

Wasabi-Dressing

Ich habe kürzlich ein schönes Geschenkpaket bekommen, darin befand sich auch dieses: von Paul Schrader Fein Würzen Wasabi-Dressing. Ehrlich gesagt wußte ich bisher gar nicht, daß es so was zu kaufen gibt. Da ich Wasabi sehr gerne mag, mußte ich es natürlich heute auch gleich ausprobieren.

Wasabi-Dressing
Jamm-jamm!!! Gut durchgeschüttelt, damit es sich wieder schön mischt (unten setzt sich das Öl immer ein bißchen ab). Erst mal pur probiert. Hm, schöner Geschmack nach Wasabi, … und Essig… gut abgeschmeckt…und rund. Resultat: Schmeckt so schon lecker! Das Dressing ist weder zu essig-lastig noch zu süß. Der Wasabi-Geschmack kommt sehr schön zur Geltung, aber so, daß andere Aromen davon nicht überdeckt werden. Damit ist es auch nicht zu scharf, selbst für Leute, die überhaupt nicht scharf essen ist es gut geeignet. (Es macht die Nase nur ganz leicht frei *g*) Die Konsistenz ist wie emulgierte Essig-Öl Salatsauce halt so ist: nicht ganz flüssig, leicht dicklicher als Wasser und schmiegt sich so schön an die Salatblättchen. Der Ölanteil ist so ziemlich perfekt; manchmal hat man Sauce, die entweder ziemlich wässrig ist oder wo so viel Öl drin ist, daß es ziemlich fettig schmeckt. Auch die Farbe ist ansprechend: etwa wie leicht abgetöntes Weiß; also keine Angst, es hat bloß einen leichten Stich ins Grüne, aber auf Salat fällt das auch nicht weiter auf. Es ist übrigens auch nicht zu salzig oder überwürzt.

Und so gab es das Ganze heute bei mir: Kartoffelpuffer mit Lachs und dazu Salat mit Babyspinat und Wasabi-Dressing:

Lachs auf Kartoffelpuffer

Ich glaube, ich habe eine neue Lieblings-Salat-Sauce. Bin schon mal gespannt, was mir dazu noch einfällt und wozu sie noch paßt. Absolute Kaufempfehlung; wenn man Wasabi mag, kann man damit nichts verkehrt machen und wer Wasabi nicht mag, der überlegt es sich danach vielleicht doch noch anders.

Wirsing, Sususi

Oh Fichtenbaum, oh Fichtenbaum…oder war´s ne Tanne?!?

Es gibt ja Familien, die stellen sich ihren Christbaum schon am 2. Advent in die Wohnung…da steht er dann bis kurz vor Fasching. Das ist mir aber entschieden zu lang. Jetzt, so am Wochenende vor Weihnachten, das ist die passende Zeit, um sich ein schönes Bäumchen zu klauen, äh, ich meine natürlich: zu kaufen. Doch was für ein Baum soll es wohl werden? Blautanne, Blaufichte, Fichte, Nordmanntanne, Edeltanne, … so viel Auswahl… Die meisten sind wohl froh, wenn sie erkennen: Blätter = ungeeigneter Baum für Weihnachten; Nadeln = taugt als Christbaum. Bekannt dürfte wohl die Nordmanntanne sein, sie ist auch mit der teuerste Baum für Weihnachten; nicht ganz unverständlich, wenn man bedenkt, daß so eine Tanne schon mal gut 12 Jahre vor sich hinwächst, bevor sie eine schöne Größe erreicht hat.

Falls der Verkäufer nichts dazu sagt, eine Fichte und eine Tanne lassen sich übrigens ganz leicht auseinander halten: wenn es fürchterlich sticht und piekst, dann ist es eine Fichte. Wenn die Nadeln weich und biegsam sind, dann ist es eine Tanne. Tannen haben übrigens auch den Vorteil, daß sie beim Trocken werden längst nicht so viel Nadeln, wie eine Fichte. Dem kann man zwar ein wenig entgegenwirken, indem man ihn mit einem Wasserzerstäuber benebelt, aber man sollte sich doch darauf gefasst machen, daß man möglicherweise noch Ostern Nadeln unter der Fußbodenleiste hervorzieht. Wen das nicht stört, der hat mit der Fichte einen etwas duftigeren Baum als die Tanne.

Weihnachtsbaum

Ich habe mich dieses Jahr mal für eine Fichte entschieden; die Auswahl war dieses Jahr nicht so schön, und ich wollte wenigstens einen Baum haben, der stamm-mäßig keine großen Kurven schlägt. *g*

Fertig geschmückt fehlen jetzt nur noch die Geschenke. *ggg*

Wer wie ich noch auf echte Kerzen besteht – der Sand-o. Wassereimer gehört zur Sicherheit mit dazu. Oder man hat so eine schicke Feuerlöschdose für daheim.
Oh, und nicht vergessen: Lametta bitte wieder abpflücken, das ist nicht recyclebar.

Wirsing, Sususi

 

 

 

Meine Kochbücher…Nr. 42

Maggi Band 12

Nein, das heutige Kochbuch ist kein Suchbild…es ist tatsächlich nur ca. 5 x 5 cm groß. (Geschätzt; ich hab´s nicht nachgemessen). Es handelt sich hier um Band 12 einer Mini-Kochbuchserie aus 2000 vom Maggi Kochstudio. Dieses hier fasst die besten Rezepte aus den bisher seit 1987 erschienenen Bänden zusammen (diese sind übrigens schon lange vergriffen – bei Maggi nachfragen lohnt sich also nicht *g*)

Obwohl das Büchlein so klein ist, ist es doch stolze 253 Seiten stark und hat so alle 3-4 Seiten auch ein Farbbild zu den Rezepten zu bieten. Alle Rezepte verwenden natürlich irgendein Maggi-Produkt: Maggi klare Brühe, Maggi-Fix für Rahmchampignons, ect. Daraus entstehen dann Gerichte wie beispielsweise Russisches Kaninchen, Frankfurter Motten-Knödel oder Curry-Fisch mit Apfel.

Zu den Rezepten bleibt einem nur zu sagen: nicht schlecht – aber auch nicht besonders toll oder kreativ. Es ist wenigstens für jeden etwas dabei; Fisch, Fleisch, Salat oder Dessert. Dafür lassen sie sich durch die Verwendung von Fertigprodukten natürlich ziemlich leicht und unkompliziert umsetzen. Wie man bei uns so schön sagt: Paßt scho´!

Wirsing, Sususi

 

Meine Kochbücher…Nr. 41

Heute wieder mal eines meiner Lieblings-Kochbücher, passend natürlich zur Vorweihnachtszeit: „es weihnachtet sehr – Ein kulinarischer Kalender von Advent bis Neujahr“  Es stammt aus der Sigloch Edition von 1978; von diesem Verlag gibt es eine ganze Reihe solcher Bände (leider findet man die noch gut Erhaltenen nur für relativ viel Geld).

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191 Seiten bieten hier wieder mal nicht bloß Rezepte. Es wird der Martinsbrauch erklärt, die Geschichte vom Nikolaus und was man als Mädchen Silvester mit einem Stück Apfelschale anfängt.

Aufgeteilt in Vorweihnachtszeit, Weihnachten und Silvester hat man hier ein schön aufgemachtes Buch; links die Rezepte, rechts das (wirklich gut gelungene) Bild dazu. Ein bißchen gewöhnungsbedürftig ist, daß die Rezepte in weiß auf weihnachtlich-festlichem grün stehen. Aber: egal ob Ingwerplätzchen, Martinsente oder Matjestopf, die Rezepte hier drin sind wirklich der Hammer!

Die meisten Rezepte sind recht einfach umzusetzen (na ja, wissen, wie man Eischnee schlägt, sollte man schon, so Grundlagen werden nicht mehr erklärt) und die Zutatenlisten halten sich wirklich sehr in Grenzen. Etwas unklar ist mir allerding, beim Rezept für Vanillekipferl, wie man sie “ möglichst heiß vom Blech löst (das ist nicht der unklare Teil) und WICKELT sie in Vanillezucker ein. Beim besten Willen, das hab ich noch nicht geschafft. Ich habe sie bisher immer nur in Vanillezucker gewälzt. Falls jemand es schon mal geschafft hat, irgendwas in Vanillezucker einzuwickeln, der darf sich gerne melden. Die Kipferl sind allerdings dank der Verwendung von 3 Eigelb buchstäblich zum reinlegen.

Tolles und schönes Buch, nur zu empfehlen.

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher…Nr. 40

„Koche und lebe gesund“ – so der Titel des Buches aus dem Oldenbourg Verlag. Es handelt sich eigentlich um ein Schulbuch von 1974, genauer eines für den hauswirtschaftlichen Unterricht der Sekundarstufe 1. Ja, ein Schulbuch. Auch wenn die Zeiten von Rhovyl, Diolen und Orlon vorbei sind, die Haushalts -u. Koch-Tipps, die in solchen Büchern zu finden sind, die gelten immer noch. So wird zum Beispiel erklärt, was es mit den verschiedenen Mehltypen auf sich hat oder welche Wirkung Hirschhornsalz beim Backen hat.

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Auch wenn von den 224 Seiten nur etwa 1/4 für Rezepte verwendet werden, sind diese, wie für Schulkochbücher üblich, mit einfachen Zutaten leicht umzusetzen. Grundrezepte wie Hefemürbteig, Bohnenkaffee (ja, es ist erstaunlich, wie wenig Leute einen trinkbaren Kaffee zustande bringen – Tap rein, Tasse raus ist eben manchmal nicht genug) oder Leberknödel – alles einfache Rezepte. Daher natürlich auch für Anfänger richtig gut geeignet, zumal Schulkochbücher die Angewohnheit haben, Zubereitungsarten extra noch mal zu erklären. Deshalb – lohnt sich immer.

Wirsing, Sususi

 

Meine Kochbücher…Nr. 39

Heute liefert uns Alfon Schuhbeck Schmankerln und Brauchtum aus Bayern: In „Bayerisch genießen“ aus dem Weltbild Verlag von 2007. Aufgeteilt in die vier Jahreszeiten mit Vorworten und Zwischeninfos zu Bayerischen Bräuchen wie der Starkbierzeit, dem Maibaum-Aufstellen oder dem Jakobi-Fest sind ganz, ganz leckere Schuhbeck´sche Rezepte zu finden.

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Ob Rotweinbirnen mit Orangen-Krokant-Parfait, gebratene Gans mit Gewürzblaukraut oder braun eingemachtes Hirschwild… hier bleiben keine Wünsche offen. Und alle Rezepte haben irgendetwas, was ihnen den jeweiligen „Pfiff“ gibt: eine Prise Koriander im Zwiebelkuchenteig, der Cayennepfeffer in der Dillsauce zum Matjes oder der Ingwer in der Haxerlsülze…typisch Schuhbeck eben. Deshalb seien Ingwer-Hasser auch lieber gleich vorgewarnt: der obligatorische Ingwer wird hier drinnen gerne genommen. Na ja, man kann ihn zur Not ja auch mal weglassen (oder mehr nehmen…ich liebe Ingwer!).

Jedenfalls ein wirklich tolles Buch mit sehr leckeren Rezepten auf ca. 160 Seiten mit appetitlichen Bilderchen dazu. Mnjam!

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher…Nr. 38

Auch wenn der Titel des heutigen Buches „Unvergessene Küche“ heißt –  das galt wohl eher für das Erscheinungsjahr 1979, als es von der Gruner&Jahr AG herausgegeben wurde. Seit damals sind ganz viele Gerichte aus diesem knapp 400 Seiten starken Buch von der herkömmlichen Speisekarte verschwunden – bei vielen wissen die meisten Leute nicht mal mehr, daß es sie mal gab.

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Hier drinnen findet man die schönsten Rezepte aus deutschen Landschaften; in diese Kapitel ist das Buch auch aufgeteilt: Schleswig-Holstein, Westfalen, Bayern, ect. Aus jeder Region sind Spezialitäten und typische Rezepte aufgeführt: Lübecker National z. B. oder Pluckte Finken, Prilleken, Bambser oder Nürnberger Gwärch. Wer jetzt keine Ahnung hat, um was für Gerichte es sich überhaupt mal annähernd handelt…der werfe einen Blick hier rein. *g*

Leider sind keine Bilder dabei, aber dafür stehen in den Einleitungen der jeweiligen Kapitel kleine Charakterisierungen der jeweiligen Region und zwischen den Rezepten sind kleine Bonmots oder Verschen zu finden wie „De Mensch hot en Mage un net for umsonscht!“ Dadurch wird die ganze Sache etwas aufgelockert. Außerdem stehen zwischen den aufbereiteten Rezepten noch handschriftliche alte Rezepte und kleine Anekdoten zu verschiedenen Gerichten.

Die Rezepte selbst sind gut umsetzbar, unschlagbar lecker und in dieser geballten Form sonst wohl kaum zu finden. Ein absolutes Schätzchen, unbedingt auf den Flohmärkten Ausschau nach halten!

Wirsing, Sususi