Archiv der Kategorie: Rezepte

Rugelach

… „Gesundheit“, war die Reaktion einer Kollegin, als ich ihr sagte, was sie grade isst. Ist auch ein schwieriges Wort. Auch der Teig dazu ist ein wenig schwierig. Und störrisch. Und klebrig. Ihr werdet ein wenig verzweifeln. Dafür schmeckt es aber richtig fein, denn wir machen eine Art falschen Blätterteig. Aus diesem Rezept werden entweder 48 kleine, mundgerechte Hörnchen oder 24 mittlere.

Wenn Ihr Rugelach (also gefüllte Hörnchen) machen wollt, dann müßt Ihr Euch erst mal überlegen, womit Ihr sie füllen wollt. Habt Ihr Euch dann für die Nußfüllung* entschieden, braucht Ihr folgendes für den Teig: 250 gr. Butter (zimmerwarm),  250 gr. Frischkäse (nicht den light oder den mit Joghurt), 1 El Zucker, 2-3 El Saure Sahne, 250 gr. Mehl und eine Messerspitze Salz. Für die Fülung: 60 gr. Hasel -o. Walnüsse (gerieben, sonst einfach durch den Mixer jagen…), 55 gr. Zucker, 1 Messerspitze Zimt und event. ein paar Tropfen Zitronensaft. Geschickt wäre noch ein wenig Milch zum Bestreichen der Hörnchen, ist aber nicht unbedingt nötig.
Rugelach Zutaten
Zuerst die Butter mit dem Frischkäse und der sauren Sahne mit dem Handrührgerät verrühren. Den Zucker und das Salz unterrühren, bis nichts mehr knirscht (Ihr wisst schon, Finger rein und abschlecken…). Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die normalen Rührhaken gegen Knethaken auszutauschen. Versucht das Mehl diesmal auf gar keinen Fall mit den Händen unterzumischen, sonst könnt Ihr noch in drei Tagen Teig zwischen den Fingern vorholen – der Teig wird ziemlich klebrig! Also mit den Knethaken das Mehl unterkneten, bis alles vermischt ist. Holt den Teig auch lieber mit einem Teigschaber aus der Schüssel und gebt ihn auf ein Stück Frischhaltefolie.
Rugelach Teig Anfang
Wenn Ihr mal testen wollt, die klebrig der Teig ist, fühlt mal vorsichtig mit einem Finger nach… Drückt den Teig mit der Folie gut zusammen und laßt ihn im Kühlschrank mindestens 2-3 Stunden in Ruhe. Besser länger.
Rugelach Teig ruhen
Wenn die Ruhezeit um ist, teilt den Teig in 4 gleiche Teile. Drei kommen wieder in den Kühlschrank und ein Teil auf ein bemehltes Backbrett (oder wo Ihr sonst Euren Teig drauf ausrollt). Jetzt kommt der schwierige Teil, deshalb ein paar Anmerkungen:
– der Teig wird noch sehr klebrig sein. Versucht aber auf keinen Fall, mehr Mehl unterzukneten! Je mehr Mehl Ihr jetzt noch nehmt, desto weniger blättrig geht der Teig auf.
– Knetet den Teig nicht mehr wirklich durch. Nur noch kurz zusammendrücken, dann ausrollen. Je länger Ihr versucht, ihn zusammenzukneten, desto mehr wird er zwischen den Fingern kleben bleiben.
– das Nudelholz leicht bemehlen und beim Ausrollen nicht so stark drücken. Lieber einmal öfter umdrehen, dann bleibt der Teig nicht so sehr hängen.
– Versucht auf keinen Fall, das Ganze zwischen Backpapier oder Frischhaltefolie ect auszurollen! Das geht bei diesem Teig schief und Ihr habt alles überall rumkleben.

Habt Ihr es geschafft, das Teigstück auf ca. 1 mm auszurollen, könnt Ihr einen Teller als Schablone nehmen. Den Teig rundherum abschneiden und wieder zu den anderen Teigstücken in den Kühlschrank, bis Ihr diese verarbeitet.
Rugelach Teig ausrollen
Für die Füllung einfach die Nüsse, Zucker und etwas Zimt zusammenmischen und dann auf dem Teigkreis verteilen. Am Rand ein wenig freilassen. Den Teigkreis in 8 gleichmäßige Stücke schneiden (wie eine Uhr… mit 8 Stunden). Zu Hörnchen wird das Ganze, wenn Ihr vom Rand her nach innen zur Spitze rollt.
Rugelach füllen
Dann leicht krumm biegen (wie Hörnchen halt) und auf ein Backblech setzen. Jetzt könnt Ihr die Hörnchen noch mit Milch bepinseln. Bei 180 °C ca. 20-25 Minuten backen (mein Ofen ist da etwas langsamer, meiner hat 35 Minuten gebraucht…). In der Zwischenzeit mit dem restlichen Teig weitermachen. Bei der Größe kommen drei Backbleche raus mit je 16 Hörnchen.
Rugelach geformt
Wenn Ihr so weit seid, dann habt Ihr es so gut wie geschafft…
Rugelach Ofen
Jetzt nur noch so weit abkühlen lassen, daß Ihr Euch nicht die Zunge verbrennt und schon könnt Ihr probieren.
Rugelach fertig

Hm…naschen…B`Teavon

Wirsing, Sususi

*PS: man kann auch zur Haselnussfüllung ein paar Tropfen Kirschwasser dazugeben. Oder Orangenlikör. Oder Zitronenschale. Oder man nimmt statt der Nußfüllung Mohnfüllung (wie für Mohnstrudel). Oder eine Mischung aus Walnüssen und Rosinen (diese Füllung ist zum Beispiel im Kochbuch „Jüdische Küche“ beschrieben – dazu kommen wir aber noch). Und wenn Ihr den Zucker aus dem Teig rauslasst, dann habt Ihr einen tollen Teig für Schinkenhörnchen: einfach statt der Nußfüllung rohen Schinken reinrollen…

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Amarena-Kirsch-Konfitüre

Man glaubt gar nicht, was einen so daran hindert, einen neuen Artikel zu schreiben…. diese Woche waren es die psychischen Gefährdungen in der Gefährdungsbeurteilung…. also Stress pur, sozusagen!

Dabei hab ich schon am Sonntag so schöne Kirschen pflücken dürfen… und die gleich zu Marmelade verarbeitet. Also genauer zu Amarena-Kirsch-Konfitüre nach einem Rezept der Wasgau AG. Marmelade machen ist wirklich einfach, so lange man sehr sauber arbeitet.

Dazu braucht man: 400 gr. entsteinte Kirschen, 100 ml Amaretto, 250 gr. Gelierzucker 2:1, 2 Tl Vanillezucker, ein paar Tropfen Vanillearoma. Ein Schuß Kirschwasser kann nicht schaden, grade für die Deckel der Gläser, ist aber optional. Ein paar Einmachgläser sind auch nötig. Ich habe aus dem doppelten Rezept 7 ca. 200 ml Gläser rausbekommen. Nehmt zum Einkochen einen großen Topf, also einen, wo die Kirschen noch mindestens die Hälfte Platz nach oben haben. Marmelade muß sprudelnd kochen, mit allen Folgen! Habt ihr die Steine erst mal aus den Kirschen, geht der Rest recht schnell. Man sollte bloß die Würmer aus den Kirschen noch loswerden. Das geht ziemlich einfach, man tränkt ein Küchentuch mit Essig und legt es über die Schüssel mit Kirschen. Eine Stunde später kann man die Würmer mit dem Tuch abheben. Ein paar Würmer werden natürlich durchrutschen, die werden wir dann beim Abkochen los… Stellt Euch einfach den Rest abgemessen/abgewogen bereit.
Marmelade Zutaten
Die Kirschen sind also entsteint und wandern in den Topf. Der Amaretto kommt dazu, der Vanillezucker, das Vanillearoma und ein guter Schluck Kirschwasser. Jetzt die Kirschen aufkochen lassen und leise vor sich hin köcheln lassen, bis sie etwas weicher sind. Das sind so 10 – 15 Minuten. In dieser Zeit könnt Ihr die restlichen übrigen Würmer loswerden: die werden nämlich anfangen, oben zu schwimmen, wenn die Sache heiß wird. Da könnt Ihr sie ablöffeln. Aber mal ehrlich: glaubt Ihr, industrielle Marmelade ist komplett wurmfrei?
Marmelade kochen
Während die Kirschen weich werden, bereitet Ihr die Gläser und Deckel vor. Die einfache Variante ist, sie in einem extra Topf einfach mit Wasser auszukochen. Es geht aber auch, wenn Ihr einfach heißes Wasser aus dem Wasserkocher rein- u. drüberschüttet. Sind die Gläser aufgekocht, fischt Ihr sie mit irgendwas aus dem Wasser und stellt sie auf ein sauberes Küchentuch zum abtropfen. Bitte nicht abtrocknen (schon gar nicht innen)! Die Deckel auch.
Marmeladengläser
Jetzt sollten Eure Kirschen weich sein. Wollt Ihr keine Stückchen in der Konfitüre müßt Ihr sie jetzt passieren. Mit dem Pürierstab durch – das macht ein paar kleine Stückchen. Ich will lieber schöne Kirschstückchen drin haben, also habe ich sie grob mit einem Kartoffelstampfer bearbeitet. Jetzt ist es schon fast Marmelade. Was noch fehlt, ist der Gelierzucker. Den gebt Ihr jetzt in die heißen Kirschen und laßt das Ganze aufkochen. Die Kochzeit beginnt, wenn die Kirschen sprudelnd kochen. Dann ca. 5 Minuten wirklich sprudelnd kochen lassen. Entweder Ihr vertraut dem Hersteller und fangt jetzt an mit abfüllen… oder Ihr macht noch eine kurze Gelierprobe: einen Löffel Marmelade auf einen Unterteller klecksen und schauen, ob er anfängt fest zu werden. Wenn er nicht geliert, einfach noch mal etwas weiterkochen.

Gebt vor dem Abfüllen in jeden Deckel ein paar Tropfen Kirschwasser (oder anderen Schnaps). Ist vielleicht nicht unbedingt nötig, aber man weiß ja nie… die Marmelade wird noch kochend heiß in die Gläser abgefüllt, am Besten mit einem Einkochtrichter. Es sollte halt nichts am Rand kleben. Füllt so viel Marmelade ins Glas, daß nur noch maximal ein Zentimeter Platz bis zum Deckel ist. Dann sofort den Deckel drauf und gut zudrehen.
Amaretto-Kirsch-Marmelade
Jetzt nur noch kalt werden lassen. Dabei sollten die Deckel zugehen, d.h. sie sollten sich leicht nach innen wölben. Ist ein Deckel noch nach außen gewölbt, dann hält sich das auch eine Weile, aber dieses Glas solltet Ihr zuerst anbrechen und aufbrauchen. Wenn Ihr sauber gearbeitet habt, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß sich kein Schimmel bildet und Ihr die Marmelade bis zum nächsten Jahr lagern könnt. (Außer, Ihr futtert sie schon vorher auf… *mnjam*)

Wirsing, Sususi

P.S.: Hier das original Rezept:
Geben Sie alle Zutaten in einen hohen Topf, kochen Sie sie auf und lassen Sie sie etwa 15 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln. Pürieren Sie sie anschließend. Wenn die Konfitüre fest ist, geben Sie sie in kalt ausgespülte Gläser und schrauben Sie die Gläser sofort zu.Wenn Sie die Konfitüre nicht zu fest mögen, können Sie auch noch etwas mehr Amaretto hinzufügen.

Ich verstehe nicht ganz, wie ich die bereits feste Konfitüre in die Gläser kriege… und wie sich das halten soll…

Teesirup

Seit ein paar Jahren trinken alle nur noch Hugo. Sobald die ersten Sonnenstrahlen ein weniger winterliches Wetter versprechen, kriechen die Sektgläser aus ihren Löchern und nach der Prosecco-Epidemie ein paar Jahre zuvor kommt heute nur noch Hugo ins Glas. Laaangweilig! Die Zeitschrift „kochen & genießen“ fand das wohl auch und hat schon im März 2013 ein einfaches Rezept veröffentlicht, welches statt Holunderblütensirup Jasminteesirup verwendet. Und hat das Sirup-Rezept praktischerweise auch gleich mit veröffentlicht.

Jetzt ist so ein aromatisierter Sirup wirklich nicht schwer: er funktioniert immer nach dem gleichen Prinzip: irgendwas für das Aroma, Wasser und viel Zucker. Fertig. Ihr benötigt für den Jasminteesirup: 3/4 Liter Wasser, 250 gr. Zucker und 4 Jasminteebeutel oder 8-10 Tl Grünen Tee Jasmin. Und eine leere 0,5 Liter Flasche zum Abfüllen.
Sirup Zutaten
Das Wasser heiß machen (geht schneller im Wasserkocher) und den Tee 6-8 Minuten im heißen Wasser ziehen lassen.
Sirup ziehen lassen
Den/die Teebeutel herausnehmen und gut ausdrücken. 250 gr. Zucker dazuschütten und köcheln lassen, bis die Menge von 3/4 Litern auf ungefähr 1/2 Liter reduziert ist. Das ist Pi mal Daumen.
Sirup kochen
Dann füllt Ihr den Sirup einfach in eine passende Flasche (wer merkt, daß noch nicht alles reingeht – einfach noch mal zurück in den Topf und weiter köcheln lassen…).
Jasminteesirup
Das Ganze hält sich im Kühlschrank mindestens einen Monat. Das Problem hier ist, daß Ihr im Tee immer Schwebestoffe haben werdet, die Ihr nicht rausbekommt, weil der Teefilter nicht fein genug ist. Deshalb ist hier die Haltbarkeit etwas geringer als bei anderen Sirups.

Das funktioniert natürlich auch z. B. mit Schwarztee, Yogitee und Matcha (toll für Milch!) oder mit Kräutern wie Minze, Melisse, Rosmarin, Thymian (toll für den Erkältungstee) oder mit Löwenzahn, Fichtennadeln…. Und wenn Ihr das mit Zimt oder Vanillestange oder gerösteten Haselnüssen macht – toll für den Kaffee/Latte!
Sirup
Laßt Ihr das Ganze noch weiter einkochen, dann kriegt Ihr so eine Art „Honig“ raus, auch toll für den Tee oder als Brotaufstrich!

So, jetzt aber dazu, was Ihr mit dem Sirup macht: einfach 2-3 EL Sirup in ein Sektglas geben, mit trockenem, kaltem Sekt auffüllen, Melisseblättchen dazu – fertig!
Teesirup-Cocktail
Oder, für die alkoholfreie Variante: 4 EL Sirup mit 3 Eiswürfeln in ein Glas geben und mit 200 ml Tonicwater auffüllen. 3-4 Melisseblättchen nicht vergessen.

Prost,
Sususi

Blaubeerkuchen

Ok, gibt es überhaupt eine leckerere Beere als die Heidelbeere (Blaubeere ist das selbe, klingt aber schöner…)? Gibt es nicht! Kein Wunder also, daß so ziemlich jedes Land ganz viele Varianten von Blaubeerkuchen hat. Da gibt es aus Deutschland den Plauener Heidelbeerkuchen, die USA haben Blueberry Pie und die Schweden ihre Blåbärstart.

Alle drei haben eines gemeinsam: es sind im Ursprung total einfache, schlichte Rezepte, die aus nur wenigen Zutaten bestehen: Mürbeteig, Zucker und eben Blaubeeren. Das war´s. Klar, es gibt die Varianten mit Baiser oder Quark oder Guß oben drauf… alles recht und schön, aber nirgends kommt der Blaubeergeschmack so zur Geltung wie bei dem einfachen Rezept. Und das könnt Ihr ganz leicht umsetzten. Sogar, wenn Ihr gerade erst festgestellt habt, daß unter Euren Herdplatten massig viel Stauraum ist, den man auch für Pizza verwenden kann…

Was Ihr braucht hängt so ein wenig davon ab, welche Form Euer Kuchen haben soll: für ein Blech (was ich nicht empfehlen würde – es gibt kaum eine Sache, die im Ofen mehr Sauerei anrichtet als Blaubeerkuchen auf dem Blech!) braucht Ihr etwas mehr Mürbteig als hier. Das Originalrezept von hier kriegt Ihr im P.S. Ich habe außnahmsweise mal die total faule Variante gewählt, nämlich den fertigen Mürbteig. Der reicht für eine Springform oder eine Tarteform.

Also: 1 Mürbteig, 5 Eß Zucker, 500 gr. Blaubeeren (oder etwas mehr, kauft eine TK-Packung mit 750 gr, das reicht auf alle Fälle) entweder frisch oder gefroren und Semmelbrösel. Die Semmelbrösel sorgen dafür, daß Euer Kuchenboden nicht total durchweicht. Trotzdem dürft Ihr hier keinen knusprigen Boden erwarten. Er wird weicher sein als sonst. Das liegt daran, daß Ihr auf dem Kuchen sozusagen Marmelade kocht.
Blaubeerkuchen Zutaten
Das ist auch der Trick, warum die Blaubeeren auf dem Kuchen bleiben, ohne runterzufallen: durch den Zucker kocht der Saft der Blaubeeren auf dem Kuchen geleeartig ein.

Rollt den Mürbteig rund aus. Solltet Ihr etwas Teig übrig haben, legt den einfach in Streifen oben drauf auf die Blaubeeren. Mürbteig enthält viel Fett, deshalb könnt Ihr Euch das sonstige Einfetten der Form sparen. Dann streut Ihr den Boden mit Semmelbröseln aus, bis überall eine dünne Schicht Semmelbrösel liegt.
Blaubeerkuchen Teig
Auf die Semmelbrösel verteilt Ihr die (noch gefrorenen) Blaubeeren. Entweder, bis Eure Packung leer ist, oder die Blaubeeren bis zur Oberkante Teigrand stehen.
Blaubeerkuchen Blaubeeren
Bei ca. 500 Gramm Blaubeeren kommen 5 Eß Zucker über die Blaubeeren. Also ca. 1 Eß je 100 gr. Glaubt mir, es wird nicht zu süß, aber der Zucker ist nötig, um den Saft der Beeren zum gelieren zu bringen, also nehmt nicht weniger. Legt in den Ofen unter Eure Form einen Bogen Packpapier. Auch wenn Ihr eine Springform benutzt. Ein kleiner Riß im Teig und Ihr könnt danach stundenlang den Ofen schrubben… Auch blubbert und spritzt der Beerensaft munter vor sich hin…
Blaubeerkuchen Zucker
Das ganze kommt bei 180 °C nur noch 60 Minuten in den Ofen…. fertig. Oh, und macht Euch keine Sorgen, wenn Ihr meint, es kommt vielleicht etwas viel Flüssigkeit aus den Beeren… die kocht schon ein. Spätestens 10 Minuten vor Ende der Backzeit sieht man, wie das Blubbern etwas zäher und langsamer wird… Bis zum Ende ist dann fast alles verkocht und der Rest, wenn Ihr da mit dem Löffel oder Finger (heiß) reinstippt, dann werdet Ihr sehen, daß es nicht mehr „flüssig“ ist.
Das ist vielleicht optisch nicht der schönste Kuchen, den man backen kann, aber definitiv mein Lieblingsblaubeerkuchen. Laßt ihn in der Form auskühlen und schneidet ihn dann auch drin in Stücke zum rausnehmen. Wie gesagt, der Boden wird hier nicht hart sein.
Blaubeerkuchen fertig
Am besten schmeckt er lauwarm mit Vanilleeis oder abgekühlt mit geschlagener, ungesüßter Sahne…. Mjam! Wenn Ihr Geduld habt, dann laßt ihn bis zum nächsten Tag in Ruhe, bevor Ihr ihn anschneidet… das tut ihm gut.

Wirsing, Sususi

P.S:

Hier das original Mürbeteigrezept zum Kuchen fürs Blech:
450 gr Mehl, 150 gr. Butter, 100 gr. Zucker, 3 Eigelb. Daraus einen Mürbeteig kneten, zu einer Kugel formen, in Pergamentpapier einwickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Dann ausrollen und ein gebuttertes Backblech damit auslegen…
Sonst weiter wie oben.

Ambrosia

Eigentlich wollte ich Euch das heutige Rezept ja schon gestern vorstellen – aber das Wetter war so schön, daß der Tag lieber mit Klettern verbracht wurde. Deshalb kriegt Ihr erst heute Nachtisch: Ambrosia! Klingt göttlich, gell? Das Rezept stammt aus diesem Werk hier: „Leckere Desserts„. Der Grund, warum bei mir hier nur ein Becher saure Sahne zu sehen ist, ist folgender: als Single bin ich mit 4 kleinen Portionen Nachtisch mehr als versorgt, und das ist die Menge, die ich hier rausbekommen habe, nachdem ich das Ursprungsrezept halbiert hatte. Also hier sozusagen nur die halbe Portion.

Ihr braucht: 200 ml saure Sahne; 100 gr. Zucker; 1 Tl Arrak (* lest das P.S. dazu…); 1/2 Pck. Vanillezucker; 3 Blatt rote Gelatine (weiße geht auch, sieht aber halt nicht rot aus…); 1/2 Glas Kirschen abgetropft (etwas weniger als 200 gr.); 1 Becher Schlagsahne; 1 Pck. Sahnesteif. Ihr solltet einen kleinen Topf haben und zwei hohe Rührgefäße für die Sahnemassen.
Ambrosia Zutaten Zuerst weicht man die Gelatine ein: einfach drei Blatt in einen kleinen Topf geben und mit kaltem Wasser bedeckt 5 -10 lang stehen lassen.
Ambrosia Gelatine einweichen
Während die Gelatine vor sich hin weicht könnt Ihr die Sahne schlagen. In einen hohen Becher die saure Sahne mit dem Vanillezucker, dem Arrak und dem normalen Zucker geben und so lange schlagen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dazu einfach den Finger reintauchen (Rührgerät dazu bitte ausschalten!) und abschlecken. Wenn es noch zwischen den Zähnen knirscht, ein wenig weiter schlagen.
Ambrosia Saure Sahne
Nach 5 – 10 Minuten ist die Gelatine fertig. Aus dem Topf fischen und ausdrücken (nicht zerquetschen, seid sanft..). Das Wasser wegschütten. Die Gelatine wieder in den kleinen Topf geben. Bei ganz, ganz, ganz kleiner Wärme auf den Herd stellen und schmelzen lassen. Manchmal reicht es sogar, den Topf kurz draufzustellen und dann wieder runterzunehmen, sobald die Gelatine anfängt, flüssig zu werden. Rührt dabei dauernd mit einem Schneebesen drin rum, damit sie nicht anbrennt. Gelatine verliert ihre Gelierkraft, wenn sie zu heiß wird, also aufpassen!
Gelatine ausgedrückt
Wenn sie komplett flüssig ist, dann erst unter dauerndem Rühren zwei bis drei Esslöffel der Sahnemasse zur Gelatine rühren. Das sorgt für einen Temperaturausgleich der beiden Massen. Dann die Gelatinemasse zur Sahnemasse rühren.
Ambrosia Gelatine gelöst
Im Idealfall sollte sich jetzt eine gleichmäßig rosa gefärbte Masse ohne Klümpchen gebildet haben. Sollte das nicht der Fall sein und die Gelatine vielleicht noch nicht ganz flüssig gewesen sein oder anfangen zu klumpen, könnt Ihr die Sache noch retten, indem Ihr die gesamte Masse noch mal in den Topf gebt und unter dauerndem Rühren langsam noch mal warm macht, bis alles gelöst ist. Diese Masse in den Kühlschrank stellen für ca. 1/2 Stunde. Dabei wird sie etwas fester.
Ambrosia Gelatine Creme
Jetzt könnt Ihr die Schlagsahne mit Sahnesteif zusammen aufschlagen. In ein Glas der gewünschten Größe schichtet Ihr jetzt abwechselnd rosa Sahnecreme, Kirschen und Schlagsahne. Obendrauf könnt Ihr die Sahne mit einem Spritzbeutel oder einem improvisierten Spritzbeutel aus einer Plastiktüte garnieren (kleine Tüte nehmen, Sahne rein, zusammendrehen, Ecke abschneiden – gibts bestimmt als Youtube-Video…). Drauflöffeln tut es aber auch.
Ambrosia fertig
Das war´s; schon fertig. Jetzt nur noch 1 Stunde kaltstellen und loslöffeln. Macht was her, macht wenig Mühe und schmeckt.
Abwandlungen mit Blaubeeren statt Kirschen oder mit Kirschwasser statt Arrak schmecken übrigens auch fein.

Wirsing, Sususi

P.S:
Arrak darf nicht mit Arak verwechselt werden. Arak ist ein Anisschnaps, Arrak ein rumähnlicher Schnaps aus Reis und Zuckerrohr. Die wohl bekannteste Marke hierfür ist Mendis. Bei uns gibt es den im Asia-Laden; aber auch Kaufland hat schon mal welchen. Sollte Arrak nicht zu bekommen sein (oder zu teuer – der Liter so um die 18 Euro), dann gibt es in der Backabteilung Arrak-Aroma. Bitte nicht pur probieren, das hat für meinen Geschmack nicht viel mit Arrak gemein – aber im Dessert schmeckt es gut.
Sollte jemand gar keinen Alkohol drin haben wollen, dann kann man hier auch gut drauf verzichten.

Nordlicht-Brötchen

Ich gebe es zu: ich bin kein großer Frühstücker. Im Urlaub, ja, da schon mal und auch zwischendurch schon mal, aber meistens halte ich es da lieber wie der Sizilianer aus Elio Vittorinis Roman. Deshalb war ich auch schon früher kein großer Fan des Pausenbrots, in die Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen mußte meiner Meinung nach noch nie noch mehr zum Essen gequetscht werden… Hält halt jeder, wie er es gerne hätte.
Was ich aber gerne mache, daß ist, was leckeres zum Futtern mit zum Wandern zu nehmen!

Deshalb gibt es heute das Rezept für „Nordlicht-Brötchen“. (Ich habe mir den Namen nicht ausgedacht, er stammt hier aus diesem Werk: Meine Kochbücher…Nr. 151).

Man braucht für eine Person: 1 Scheibe Vollkornbrot, etwas Butter oder Margarine, 6-8 große Scheiben Salami (ich habe am liebsten eine Paprikasalami dazu), eine Viertel Gurke und das Ober- o. Unterteil einer Sesamsemmel (oder jede andere Körnersemmel). Original kommt das runde Oberteil einer Sesamsemmel drauf, aber ich finde „eckig auf eckig“ besser zum Essen als „rund auf eckig“. Optional auch noch Salz und Pfeffer für die Gurke. Die Gurke kann geschält werden, aber es sieht hübscher aus mit Schale. Dann aber gut waschen.
Nordlicht-Brötchen Zutaten
Die Scheibe Vollkornbrot wird mit Margarine oder Butter bestrichen. (Salzen und pfeffern, wenn gewünscht). Dann wird das Gurkenviertel in dünne Scheibchen geschnitten. Eine Hälfte Gurkenscheibchen kommt auf das Vollkornbrot. Auf die Gurkenscheiben kommen dann die Salami-Scheiben. Auf die Salami kommt die restliche Gurke. Dann kommt oben die Semmelhälfte drauf. Schon fertig!
Nordlicht-Brötchen fertig
Zum Wandern bzw. mitnehmen wickele ich das Ganze in Frischhaltefolie, bevor es in die Brotbox kommt. So suppt die Gurke nicht rum und das Vollkornbrot bröselt nicht auseinander und die Sache hält zusammen, bis sie gegessen wird. Das Nordlicht-Brötchen ist auch nach ein paar Kilometern zwar immer noch schön saftig, aber nicht durchgeweicht, also eigentlich die ideale Wander-Verpflegung in dieser Hinsicht. (Außerdem schauen alle immer blöd, wenn ich ein Brot mit Semmel drauf auspacke…)
Nordlicht-Brötchen eingepackt

Wirsing, und geht mehr an die frische Luft!
Sususi

Ciabatta-Hörnchen

Heute kriegt ihr ein Rezept, das es bei mir heute zum Ostermontagsbrunch gab. Eigentlich war es ursprünglich mal normales Ciabatta, aber ich dachte mir: „Hey, Hörnchen, wären doch auch ganz gut“. Also gab es heute Ciabatta-Hörnchen. Das Rezept ist schön einfach, total wandelbar und paßt je nach Lust und Laune sowohl zu herzhaften als auch zu süßen Belägen.

Es geht mit den Grundzutaten für den Teig los. Dazu braucht man 750 gr. Mehl, ein Tütchen Hefe, 2 Tl Zucker, 2 Tl Salz, 475 ml Wasser und 60 ml Olivenöl. Zusätzlich noch etwas Mehl zum ausrollen und ggf. ein wenig Olivenöl zum Bestreichen.
Ciabatta Hörnchen Zutaten
Zum Würzen habe ich heute folgendes verwendet: Italienische Kräuter, das Öl von eingelegten Tomaten und ein wenig Tomaten-Mozzarella-Salz.
Ciabatta Würze
Die Zutaten für den Teig gebt ihr alle zusammen in eine Schüssel. Jetzt habt ihr entweder eine Küchenmaschine, dann ist das folgende ganz einfach. Oder ihr habt nur ein Rührgerät, dann wird es schon schwieriger. Oder ihr knetet per Hand, dann braucht ihr viel Kondition. Jetzt wird nämlich alles zusammen geknetet und zwar richtig lang. Mindestens 10 Minuten richtig mit Power durchkneten. Dann mit einem Küchenhandtuch abdecken und 60 Minuten ruhen lassen. Der Teig sollte dabei richtig geschmeidig werden und nicht mehr kleben. Dafür gibt es eine ganz einfach Probe:
Ciabatta Teig klebtCiabatta Teig ok

Wenn ihr nach der Hälfte der Gehzeit ein wenig Teig zwischen zwei Finger nehmt, zu einer kleinen Kugel rollt und die Finger auseinander zieht und euch bleibt der Teig kleben bzw. hinterläßt Teigreste an einem Finger, dann müßt ihr noch Mehl zugeben. Macht ihr das ohne daß euch Teig kleben bleibt, dann ist er richtig.

Nach einer Stunde sollte der Teig richtig schön aufgegangen sein. Dann auf ein bemehltes Backbrett geben (oder wo ihr euren Teig sonst ausrollt). In vier ungefähr gleich große Stücke teilen. Je eines der Stücke rund ausrollen, wie eine Pizza.
Teig ausgerollt

Mit einem scharfen Messer in 4 Stücke schneiden.
Teig geschnitten
Jetzt jedes Stück mit Öl bestreichen – entweder mit Olivenöl oder, wie ich, mit dem Öl der eingelegten Tomaten. Dann ein wenig italienische Kräuter und Tomaten-Mozzarella-Salz drüberstreuen (vorsichtig mit dem Salz, der Teig enthält auch schon welches!). Dann von außen nach innen zum Hörnchen rollen. Die Hörnchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech zwischenlagern.
Teig gewürzt
Wenn der ganze Teig so verarbeitet ist, die Bleche mit einem feuchten Küchentuch abdecken (einfach Küchentuch unter heißes Wasser halten, naß machen und sehr gut ausdrücken), irgendwo hinstellen, wo man nicht drüberstolpern kann und noch mal ungefähr 45 Minuten gehen lassen.
Hörnchen gehen lassen
Den Ofen auf 220 Grad vorheizen. Auf der zweiten Schiene von unten ca. 15-20 Minuten backen. Sie sollten nicht dunkel werden sondern eher einen ganz leicht bräunlichen Hauch bekommen. Wie Ciabatta halt.
Hörnchen im Ofen
Rausnehmen und auf einem Kuchenrost abkühlen lassen.
Hörnchen fertig

Die Variante mit Kräutern eignet sich natürlich nicht für süße Aufstriche, in diesem Fall einfach nur mit Olivenöl bestreichen. Weitere für lecker befundene Füllungen sind bei mir: gekochtes Ei und gekochten Schinken kleingehackt; Oliven, eingelegte Tomaten und Anchovis; Parmaschinken und Käse; Schokoladencreme oder kleingehackte Mandeln und getrocknete Aprikosen.

Schönes Brunchen!
Wirsing, Sususi

Zitronen-Quark-Soufflé

Wolltet Ihr schon immer mal ein Soufflé ausprobieren? Habt Euch aber nie getraut? Kein Wunder, Soufflés sind ja auch die hohe Schule der Kochkunst. Tooootal schwierig. Nur mit uuunheimlich viel Übung zu meistern… Was, wenn ich Euch jetzt sage, daß es nicht mal halb so schwierig ist, wie Ihr es Euch vorstellt? Mit dem folgenden Rezept sollte eigentlich jeder etwas zustande bringen, was einem Soufflé zumindest ziemlich ähnlich ist.

Das erste (und eigentlich einzige), was Ihr über Soufflés wissen müßt, ist (lest es nach in „Die große Schule des Kochens“): jedes, absolut jedes Soufflé fällt innerhalb von 3 – 5 Minuten nach dem Rausnehmen aus dem Ofen zusammen. (Ausgenommen natürlich Food-gestylte Fotomodel-Soufflés, aber die haben so viel Mehl/Stärke drin, die kann man vermutlich auch an die Wand werfen, und sie bleiben stabil). Das heißt: die Zeit nutzen, die das Soufflé im Ofen ist und so lange den Teller dekorieren, Puderzucker bereitstellen, ect. Und dann nach dem Rausholen sofort servieren. Das ist der Grund, warum im Restaurant oft das Soufflé unter einer Wärmehaube serviert wird, das verzögert das Zusammenfallen etwas. So sollten die Gäste bereits fertig sein, mit dem „Uuuuh“ und „Aaaah“ und angefangen haben, zu essen – dann merkt eh kein Mensch mehr, daß es einfällt.

Also: Ihr braucht 2 Eier, 200 gr. Magerquark, 1 Pck. Vanillezucker, 2 El Zucker, 1 El Zitronensaft, 1 El gestrichen Speisestärke , 1 El gestrichen Mehl und eine Prise Salz. Und zusätzlich etwas Margarine zum Ausfetten der Förmchen und Wasser nach Bedarf (richtet sich nach Form fürs Wasserbad).
Souffle Zutaten
Als Soufflé-Form könnt Ihr übrigens auch andere Gefäße nehmen wie Tassen ect. Diese bitte gut mit Margarine ausfetten. Zusätzlich zu den Förmchen braucht Ihr noch eine große Auflaufform oder ein Backblech mit hohem Rand, denn die Masse wird ins Wasserbad gestellt. Die Menge hier reicht je nach Tassengröße für 4-6 Förmchen.
Souffle Formen
Am Besten gleich mal den Ofen vorheizen. Gas ist bei mir auf Stufe 6, zweite Schiene von unten. Das dürften ca. 190 – 200 Grad sein. Glaubt den Temperaturangaben und Umrechnungen im Internet nicht! Mein Ofen wird nämlich laut Hersteller auf Stufe 8 bloß 245 Grad heiß – während es Tabellen gibt, die behaupten, Stufe 8 entspricht immer 260 Grad… aber nur mal so nebenbei. Lieber mal einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen.

Zuerst die Eier trennen, Eiweiß in eine Schüssel, Eigelb in die andere.
In einem Behälter das Eiweiß der zwei Eier mit einer Prise Salz und dem Vanillezucker sehr steif schlagen. Durch den Zucker verhindert Ihr übrigens, daß der Eischnee bei zu langem Schlagen sich wieder in zwei Phasen trennt.
Wenn der Eischnee steif ist, in der zweiten Schüssel die Eigelb mit Zucker, Zitronensaft, Stärke und Mehl schaumig schlagen. Dann den Quark unterrühren. Wenn das einigermaßen homogen aussieht, vorsichtig den Eischnee unter die Quarkmasse heben. Am Besten in mehreren Portionen, erst wieder neuen Eischnee zugeben, wenn der alte vollständig unter die Quarkmasse gehoben wurde.
Souffle Eischnee
Sobald das fertig ist, den Wasserkocher anschalten und mal gut einen Liter Wasser heiß machen. Inzwischen die Masse bis zu 2/3 hoch in die ausgefetteten Förmchen löffeln. Die Förmchen in eine Auflaufform stellen oder auf ein Backblech mit hohem Rand und das heiße Wasser außen rum gießen, so daß die Förmchen ca. 1 cm im Wasser stehen. Mehr oder weniger Wasser ist auch nicht tragisch. Jetzt sofort in den vorgeheizten Ofen und 30 Minuten nicht mehr die Türe öffnen. Egal, was in Eurem Ofen passiert! Die Zeit könnt Ihr nutzen, um die Deko vorzubereiten, das Geschirr zu spülen, den Puderzucker zu sieben oder was auch sonst immer.
Souffle eingefüllt
Nach 25-30 Minuten (wenn Ihr unsicher seit, laßt es lieber noch mal 5 – 10 Minuten länger drin – bei so kurzer Zeit passiert da nichts.) sollte das Soufflé schön aufgegangen sein, oben leicht aufgerissen sein und eventuell schon einen leicht bräunlichen Hauch bekommen haben. Das kommt aber auf Euren Ofen an. Dann rausholen (Vorsicht, heiß und nass!) und SOS servieren (Sofort, ohne Säumen!).
Zitronen-Quark-Soufflé
Das sollte eigentlich geklappt haben. Vergesst einfach die tausend Tipps wie „keine Weichplastikschüsseln“ und „ja nicht bei über 150 Grad“ oder „ja nicht bei weniger als 240 Grad“. Macht einfach mal drauf los. Und, schmeckt´s?

Wirsing, Sususi

PS: Noch ein paar Anmerkungen:
Das originale Rezept arbeitet mit drei Eiweiß. Mit drei Stück wird es zwar noch fluffiger und geht mehr auf, schmeckt mir persönlich aber viel zu sehr nach Ei. Deshalb, und weil ich es hasse, wieder mal Reste zu haben, nehme ich nur zwei Eier.
Geschmacklich läßt sich das Grundrezept auch noch variieren, z. B. in dem Ihr Orangenschale oder Zitronenschale mit in die Quarkmasse gebt. Ober statt einem El Zitronensaft einen Tl Zitronensaft und 1 Tl Cointreau nehmt. Das Rezept nimmt es auch nicht übel, wenn man statt 200 gr. Quark 250 gr. nimmt. Dann geht es eben eher in Richtung luftiger Käsekuchen-Soufflé-Hybrid.

Ingwer-Mandel-Igel

Also, neulich hatten wir ja die Küche der britischen Inseln. Und bei dem Wetter am Wochenende dachte ich mir, ich könnte ja mal wieder was backen. Crumpets zum Beispiel, oder Scones…oder, Ginger Biscuits…Hier also meine zugegebenermaßen nicht wirklich originale Variante, als Ingwer-Mandel-Igel:

Viel braucht man dazu nicht: 100-120 gr. kandierten Ingwer, 60 gr. Puderzucker, 175 gr. Butter (kalt, aber nicht hart, also nicht direkt aus dem Kühlschrank), 250 gr. Mehl und 70 gr. geriebene Mandeln (Haselnüsse gehen auch, aber bei der momentanen Haselnußknappheit… und mit Mandeln schmeckt es besser). Dazu eine Prise Salz. Solltet ihr eine Glasur drauf mögen, dann zusätzlich ein paar Ingwerstäbchen auf die Seite legen und ca. 100 gr. Puderzucker und den Saft von 1 Zitrone extra bereitstellen.
Ingwer-Mandel-Igel Zutaten
Wenn ihr einen Mixer habt, dann ist der folgende Schritt recht einfach: die Ingwerstäbchen zusammen mit den Mandeln im Mixer klein häckseln. Oh, und wer sich fragt, wieso er die gemahlenen Mandeln mit in den Mixer tun soll: weil euch sonst der Ingwer an den Messern kleben bleibt. Solltet ihr keinen haben, dann die Ingwerstäbchen so klein wie möglich schneiden. Wenn ihr sie vorher einfriert, geht das leichter, weil nicht alles am Messer kleben bleibt. In eine Schüssel geben. Puderzucker und Mehl dazusieben. Eine Prise Salz zugeben. Nehmt wirklich Puderzucker. Normaler Haushaltszucker ist körnig. Der muß sich irgendwo drin auflösen, aber hier habt ihr einen Teig ohne weitere Flüssigkeit. Mit Puderzucker wird die ganze Sache viel mürber als mit Haushaltszucker. Dann 175 gr. Butter in kleinen Stückchen dazugeben.
Ingwer-Mandel-Igel Butter
Das Ganze zu einem gleichmäßigen Teig verkneten. Ich fange immer gerne mit den Knethaken an, so lange, bis man merkt, daß sich der Teig verbindet. So bleibt nicht so viel unter den Fingernägeln hängen… Den Rest knete ich per Hand fertig. Nicht zu lange kneten, sondern nur so lange, bis alles gleichmäßig aussieht. Deshalb auch die nicht zu kalte Butter. Mit sehr kalter Butter müßt ihr zu lange kneten und da wir den Teig eh gleich noch mal kaltstellen, sollte die Butter schon formbar sein.
Ingwer-Mandel-Igel Teig
Den Teig in Klarsichtfolie wickeln und mindestens eine Stunde im Kühlschrank in Ruhe lassen. Länger macht natürlich nichts aus. Inzwischen könnt ihr euch überlegen, in welche Form ihr den Teig später bringen wollt (Rechtecke, Rauten, Palmen, Gürteltiere…). Dann in zwei Hälften teilen. Eine aus dem Kühlschrank nehmen, die andere noch drin lassen. Die herausgenommene Hälfte auf einer bemehlten Fläche ca. 1 – 1 1/2 cm dick ausrollen. (Pi mal Daumen, Lineal braucht ihr nun wirklich nicht!).
Ingwer-Mandel-Igel ausrollen
In die gewünschte Form bringen/schneiden/ausstechen und auf ein Backblech mit Backpapier geben. Dieses Blech auch noch mal für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. Die zweite Hälfte Teig genau so verarbeiten. Den Backofen vorheizen auf 180°.
Ingwer-Mandel-Igel ausgestochen
Die Igel auf der zweiten Schiene von unten ca. 15-20 min. bei 180° backen (Gasherdangabe, fragt nicht nach Elektro…). Kriegen sie an der Seite einen leicht bräunlichen Einschlag, dann sind sie fertig. Rausnehmen, auf einem Gitter etwas abkühlen lassen und nach Bedarf verzieren.
Ingwer-Mandel-Igel fertig
Zum Beispiel mit Zitronenguß und einem Stück Ingwer als Auge… Hab ich mir gespart, ohne Guß finde ich sie viel besser. Für die nächste Teestunde ist also gesorgt, denn die Kekse (alles vor Weihnachten heißt Plätzchen, alles danach nennen wir einfach mal Keks*) halten sich in einer Bleckdose gut verschlossen ein paar Wochen. Gerüchteweise. Älter als ein paar Tage sind sie nämlich noch nie geworden…
Ingwer-Mandel-Igel

Wirsing, Sususi

* Ok, das mit dem Plätzchen ist historisch nicht ganz korrekt: Plätzchen kommt vom lateinischen „Plazenta“ (Kuchen) und bezeichnete kleine, süße Gebäckstückchen für die feinen Damen und Herren zum Tee. Keks entstand aus dem Wort, mit dem der Schiffszwieback bezeichnet wurde, nämlich dem „English Cake„.

Update: Meine Mama hat das Rezept auch ausprobiert. Leider streikte zwischendurch der Mixer und deshalb wurden die Ingwer-Stückchen händisch ein wenig größer als ganz klein. Dabei trat dann später das Problem auf, daß der Teig natürlich nicht mehr 100% homogen wurde und leicht bröselig beim ausrollen war. Dann sollte man vielleicht auf das Ausstechen verzichten, und die ganze Sache in Rechtecke schneiden. Geschmeckt haben sie aber auch mit größeren Ingwer-Stückchen.

Brownies

Heute gibt es ein Rezept für Brownies. Leckere Brownies. Leckere, saftige, schokoladige, einfache, 5-Minuten-Brownies. Das Rezept ist so einfach, daß könnt ihr Eurem Mann und den Kindern in die Hand drücken, und es kommen tatsächlich immer noch Brownies bei raus. Liegt vielleicht auch daran, daß ich das Rezept aus einem Kinder-Bastel-Buch von 1985 habe. Dann habe ich noch ein wenig dran rumgebastelt (Nüsse reingekippt) und, voila!

Also, Ihr braucht: eine Tasse. Völlig egal, ob 100 ml reingehen oder ob es ein großer Pott mit 250 ml ist. Bei dem Rezept sind die Verhältnisse der Zutaten zueinander entscheidend, nicht die tatsächliche Menge.
Dann schüttet ihr der Reihe nach in eine Schüssel:
Brownies Zutaten
2 Tassen Mehl, 1 Tasse gemahlene Nüsse (Haselnüsse oder Mandeln), 1 gut gehäufte Tasse Zucker, 2 Tassen Wasser, 3/4 Tasse Öl (neutral), 6 El Backkakao (kein Kaba!), 3 El Essig, 1/4 Tl Salz, 1 Päckchen Vanillezucker und 1 Päckchen Backpulver. 2-3 Tropfen Rumaroma oder Zitronenaroma können auch nicht schaden. Das sollte dann mehr oder weniger dem hier ähnlich sehen:
Brownies Schüssel
Jetzt mit einem Schneebesen alles gut verrühren, bis die einzigen Klümpchen Nußstückchen sind. Das war es übrigens schon. Ihr seit fast fertig.
Brownies Teig
Jetzt legt Ihr eine Auflaufform oder eine Springform mit Backpapier aus und schüttet den Teig dazu. Schüssel auslecken, aber Vorsicht: der Essiggeschmack verschwindet im gebackenen Teig vollständig. Im rohen Teig schmeckt er noch durch.
Brownies Form
Das Ganze bei 175°C ca. 50 Minuten in den Ofen. Stäbchenprobe nicht vergessen, oder einfach oben drauf fühlen, ob er fertig ist. Dann rausholen, abkühlen lassen und stürzen. Backpapier abziehen.
Brownies gebacken
Jetzt einfach nur noch nach Belieben verzieren. Die Zuckerguß und das-muß-weg-Variante seht Ihr hier. Ich liebe diese Brownies aber auch mit Nougatcreme oben drauf und dann noch Vollmilchschokoladenguß.
Brownies verziert
Dann in Quadrate, Rauten oder Recktecke schneiden.
Brownies fertig
Das ist ausnahmsweise mal etwas, wozu ich keine Sahne essen würde. Vanilleeis ist aber sehr schön dazu und als halbgefrorene Brownies schmeckt das Ganze auch lecker.

Na dann, eigentlich hat man bei dem Kuchen doch alle Zutaten daheim, oder? Worauf wartet Ihr dann noch?

Wirsing, Sususi