Archiv für den Monat Januar 2013

Meine Kochbücher…Nr. 48

Als nicht-vierköpfige Familie hat man es wirklich manchmal schwer. Egal, wo man hinschaut, überall findet man Rezepte für 4 Personen. Das endet dann meistens damit, daß die Tiefkühltruhe nicht mehr zugeht, der Eintopf täglich grüßt oder man im Kühlschrank lauter halbe Sachen hat: die übrige halbe Augergine, die übrige Paprika, der übrige halbe Kopf irgendwas. Abhilfe sollte dies hier schaffen: „Kochen für Zwei“ aus der Essen & Trinken Reihe der Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft. Erscheinungsjahr kann ich mal wieder nicht bieten

Kochen für Zwei

Jetzt heißt das Werk zwar nicht „Kochen für Singles“ aber zwei Portionen sind leichter aufzuessen, als vier. *g*

Auf 160 Seiten sind die Rezepte mit Bildern verteilt in 11 Kategorien wie Nudeln, Schwein, Eier, ect. Am Ende sind auch noch diverse jahreszeitliche Menüs zu finden. Das Schöne hierbei: bei fast allen Rezepten sind die Zutaten so, daß man mit möglichst wenig Resten sitzenbleibt, bzw. die Sachen auch stückweise erwerben kann.

Manche Rezepte in diesem Buch sind ein klein wenig ungewöhnlich; zum Beispiel Erdbeer-Mozzarella-Salat oder Bunter Schillerlockensalat, da hab ich mich zugegebenermaßen noch nicht rangetraut. Die meisten Rezepte sind allerdings eher normal und einfach: Lachs-Spaghetti, Birne Helene oder Hähnchen-Salat mit Pfirsichen. Die Beschreibungen zu den einzelnen Rezepten sind schön ausführlich und sollten auch für Anfänger keine größeren Probleme bieten.

Für mich ein gelungenes Werk.

Wirsing, Sususi

 

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Meine Kochbücher…Nr. 47

Heute also wieder ein Kochbuch. Zugegeben, es ist auch schon etwas älter, nämlich von 1978 aus dem Vehling Verlag: Kochen, backen und servieren.

Kochen

 

Auf 304 Seiten findet man sage und schreibe 1000 Rezepte, manche davon mit Bild und einige mit einer bebilderten Anleitung.

Es ist allerdings etwas schwierig, sich in diesem Werk zurechtzufinden, wenn man ein bestimmtes Rezept sucht. Zwar gibt es hinten drin ein Verzeichnis, aber wenn man zum Beispiel das Rezept für Cendrillon-Torte finden will, muß ich hier nicht unter „C“ suchen sondern unter „Torten“ und dann unter „C“. Das ist etwas lästig. Zum anderen ist das Werk nicht in Kategorien wie „Vorspeisen“, „Salate“, ect. gegliedert sondern zuerst in „Grundrezepte und Kochtechniken“, „Für die Gastgeberin“ oder „Gäste-Bewirtung“ und erst innerhalb dieser Überkategorien in Unterkategorien wie „Leichte Menüs“, Festliche Desserts“ oder Warme Abendessen“.

Kulinarische Höhenflüge sind hiervon natürlich nicht zu erwarten. Dafür aber Rezepte, die man getrost auch Gästen vorsetzen kann – vorausgesetzt, man entstaubt sie manchmal ein bißchen – den Rezepten hier merkt man eben mitunter an, aus welchem Jahrzehnt sie stammen. Das kann aber ja manchmal auch durchaus gewollt sein – und Syllabub, Haselnußtorte oder Kalbsfrikassee schmecken eigentlich in jedem Jahrzehnt!

Wirsing, Sususi

Aal oder Kann man das essen ?!?

Heute gab es bei mir dies:
Aal

Richtig, das ist ein frischer Aal. Wie kam ich da drauf? Das letzte Mal, als ich in einem alten Kochbuch blätterte (wo drin auch sonst? *g*), stieß ich auf diverse Rezepte mit Aal und  da stellte sich mir natürlich die Frage: „Aal, huhm? Warum gibt´s den eigentlich so selten?“

Hm, ein Grund dürfte wohl sein, daß Aal nicht gerade billig ist – 4,50 € kann man schon pro 100 gr. rechnen. Zum anderen ist Aal ein Fisch, der in den heutigen Geschäften hauptsächlich in geräuchertem Zustand auftritt – Vorbestellen ist also fast unumgänglich. In der TK-Abteilung braucht man übrigens nicht zu suchen: Aal eignet sich ganz schlecht zum Einfrieren. Da es ein sehr fettiger Fisch ist, schmeckt man schon nach knapp 6 Wochen deutliche Veränderungen – also bitte frisch holen. Hat man es also geschafft, ein frisches Exemplar an Land zu ziehen, hat man das Schwierigste schon fast hinter sich.

Was jetzt noch zwischen mir und dem Aal stand, war die Haut. Fast überall hört man Horrorstories, wie schwierig es angeblich sei, einen Aal auszuziehen.

Aalhaut

Dabei ist es wirklich einfacher, als man denkt. Erst mal den Kopf abschneiden. Dann am Rand die Haut etwas vom Fleisch abschaben und wie eine Lasche rundherum auf einer Länge von ca 3 cm vom Fleisch ablösen ungefähr so, als würde man einen Aufkleber vom Trägermaterial abziehen. Jetzt hat man ein Stück, an dem man den Aal buchstäblich schälen kann – einfach mit einem Handtuch packen (ist zwar nicht richtig glitschig, aber schon rutschig) und kräftig (!) nach unten zum Schwanz hin ziehen.
gehäuteter Aal

Ok, wenn der Aal jetzt so aussieht, dann hat alles geklappt, wer jetzt irgend etwas anderes vor sich liegen hat, der sollte sich eine bebilderte Anleitung suchen und es einfach noch mal versuchen. *g*

Den gehäuteten Aal in Stücke schneiden.
Aal in Stücken

DIese werden in einer Pfanne mit Olivenöl, Salbei und zwei zerdrückten Knoblauchzehen angebraten, bis sie leicht gebräunt sind.
Aal anbraten

Die Aalstücke herausnehmen und in Semmelbröseln wenden.
Aal panieren

Den Bratensatz mit 1 Glas Wein ablöschen und in einen Bräter geben. Die Aalstücke obendrauf setzen. Bei 200 °C in den Ofen stellen (nicht zudecken) und ca. eine halbe Stunde backen. Dabei sollte der Wein zu einer sirupartigen Konsistenz einkochen.
Aal alla fioentina

Das sieht dann so aus – zumindest, wenn man sich einbildet, daß man noch Weißwein daheim hat, der sich dann als Rotwein entpuppt. Hat mir aber fast besser geschmeckt.
Gebratener Aal

 

Dazu gab es bei mir heute Pellkartoffeln. War richtig lecker, ist wirklich nur zu empfehlen! Vor allem ist es ein schön einfaches Rezept und wer Räucheraal nicht mag, der sollte ihn unbedingt mal so probieren.

Guten Appetit und Wirsing, Sususi

 

DHL oder Wo zum Henker ist mein Paket?!?

Wie schade, daß es noch nicht möglich ist, ein Paket über die Telefonleitung zu verschicken!

„Früher, lange bevor es Internet, E-Mails und Telefone gab, war das Austauschen von Briefen und Nachrichten eine gefährliche und schwierige Sache. Boten waren oft wochenlang unterwegs, kosteten viel Geld und waren nicht immer vertrauenswürdig.“ So beschreibt Planet Wissen die Anfänge der Post. Nur…so wie es aussieht, hat sich nicht viel daran geändert, außer daß der Postbote heute eher in Hundehäufchen tritt als in Postpferdeäpfel.

Heutzutage ein Paket oder ein Päckchen oder gar nur einen Brief zu verschicken ist offenbar immer noch ein wagemutiges Unterfangen, insbesondere, wenn DHL oder die Deutsche Post involviert sind.

In den letzten 3 Monaten (!) habe ich: 3 bereits geöffnete Briefe erhalten, 3 Päckchen gingen ohne ersichtlichen Grund wieder zurück an den Empfänger. Ich hatte eine gelbe Empfängerkarte im Briefkasten – als ich damit auf die Postfiliale ging, hatte keiner ein Paket. Das Paket tauchte zwei Wochen später in einem ganz anderen Verteilerzentrum wieder auf. Mehrere Pakete wurden ohne Empfängerkarte an Nachbarn verteilt, ohne daß ich überhaupt mitgekriegt hätte, daß sie da sind, wenn meine Nachbarn nicht so nett gewesen wären, mich zu informieren. Diverse Päckchen wurden vor dem Haus einfach vor die Tür gelegt (vielbefahrene Straße davor, wo alle naselang einer vorbeikommt – Resultat: Päckchen verschwunden). 1 Paket lag so lange auf der Post, weil ich keine Empfängerkarte bekam, daß es wieder zurückgeschickt wurde. Ich war auch schon öfter den ganzen Tag daheim und konnte dem Paketboten beim Nicht-Klingeln und wieder wegfahren zuschauen.

Bei Rückfragen und/oder Beschwerden gibt es eine kostenpflichtige Nummer, die anscheinend so überlastet ist (merkst´ was?), daß man nicht durchkommt. Bei der kostenfreien Nummer bekommt man widersprüchliche Angaben, und den Rat, sich schriftlich zu beschweren. Die Anmeldung zur Lieferung in die Postfiliale hat augenscheinlich zwar geklappt, aber alle Pakete, die wie von DHL beschrieben dorthin gesendet werden, gehen mit „Empfänger unbekannt“ wieder zurück an den Empfänger, und keiner von DHL kann sich (oder mir) erklären, wieso.

In Zeiten der Postkutschenüberfälle wußte man hinterher wenigstens, warum das Paket nicht ankam!  Leider kann man oft nicht bestimmen, mit welchem Anbieter Dinge an einen geschickt werden – sonst würde ich bestimmt nicht Post oder DHL auswählen. So, das mußte ich jetzt mal loswerden – bei DHL interessiert es ja leider keinen!

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher…Nr. 46

In Zeiten der fortschreitenden Wirtschaftskrise ist es sicher nicht verkehrt, ein wenig sparsamer zu sein. Eine gute Hilfe könnte dies hier sein: „Gut gekocht für wenig Geld“ aus dem Heyne Verlag von 1968.
Gut gekocht für wenig Geld

Auf ca. 185 Seiten findet man hier zwar keine Bilder, dafür aber alles sonst: Delikate Fleischgerichte, So schmecken Kartoffeln täglich besser oder Mit Mehl und Reis … um nur ein paar der Kapitel zu nennen. Alle Rezepte sind für 4 Personen und wenn dabei Sachen herauskommen wie Seemannsessen mit grünen Heringen, Fleischwurst mit Kräuterkartoffeln auf hessische Art oder Rindfleischtopf auf südfranzösische Art, dann spare ich gerne ein wenig. Zudem sind die Rezepte auch noch einfach und unkompliziert umzusetzen und familientauglich – was will man also mehr?

Wirsing, Sususi

 

Gasthof Mouzaki in Nürnberg

Am Wochenende gab es mal wieder die Gelegenheit, ein Restaurant in Nürnberg auszuprobieren, von dem ich bisher nicht wußte, daß es existiert, da es sich in einer Gegend befindet, in der ich vorher nie was zu tun hatte: in der alten Wallensteinstraße liegt der Gasthof Mouzaki. Ein griechisches Restaurant mit angeschlossener Pension.
GEDC0177

Die Speisekarte beinhaltet eine erstaunliche Vielfalt an Mezedes (Vorspeisen), warm oder kalt. Ebenso vorhanden sind alle üblichen anderen griechischen Speisen, die man im Restaurant so findet und diverse deutsche Gerichte. Ebenso existiert eine Tageskarte.
Mouzaki Speisekarte

Das Interieur ist allerdings gar nicht so, wie man es gewöhnlich vom Griechen um die Ecke gewohnt ist; es ist hell und modern eingerichtet, geschmackvolle bequeme Ledersitze, elegante Tische. Die sonst üblichen Salz-u. Pfefferstreuer sind hier Mühlen und in der Vase auf dem Tisch findet man keine verstaubten Plastikblümchen sondern echte Tulpen.
Gasthof Mouzaki

Als erstes bekamen wir den Beilagensalat: sehr schön angerichtet und geschmacklich sehr gut.
Beilagensalat

Die Hauptspeisen folgten, bei mir waren es gebackene Sardinen mit Tsatsiki. Ein bißchen schade war, daß die Hauptgänge nicht zusammen kamen, aber das kann auch daran liegen, daß an diesem Tag sehr viel los war, unter anderem eine Geburtstagsgesellschaft. Was soll ich sagen? Der Reis war diesmal ohne Erbsen und war durch ohne matschig zu sein, hatte sozusagen noch einen leichten Biß. Körnig und gut abgeschmeckt, perfekt. Die Sardinen waren lecker, da kann man aber nicht viel falsch machen, sie waren nämlich gut gebacken ohne in einer Öllache zu schwimmen oder sich fettig vollgesaugt zu haben. Der Knaller war allerdings das Tsatsiki: cremig, überhaupt nicht wässrig; die Gurken sehr dünn; schön Knoblauchig, ohne scharf zu sein und abgeschmeckt mit frischem Dill; Säure perfekt ausgewogen. Zum Reinlegen! Davon hätte ich ruhig mehr haben können!

Gebackene Sardinen

Ich habe auch noch einen Kalamari fremdstibitzt und dieser war butterzart. Also, hier lohnt es sich hinzugehen, daß Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier nahezu unschlagbar. Hier bin ich sogar neugierig, auf die deutschen Gerichte, denn diesem Restaurant würde ich zutrauen, daß es den Spagat schafft und beide Länderküchen hinkriegt.

Im Übrigen fand ich es sehr angenehm, daß man im Hintergrund ausnahmsweise mal nicht Musik-berieselt wurde. Ích freue mich schon auf das nächste Mal, wenn ich Gelegenheit habe, dort zu essen.

Wirsing, Sususi

 

Meine Kochbücher…Nr. 45

Oh, schon wieder eine Sigloch Edition! Keine Angst, es ist diesmal die Vorletzte. „Früchte“ von, tja, diesmal ist kein Erscheinungsjahr vorhanden. Macht aber nichts, darauf kommt es ja auch nicht an.
Früchte

 

205 Seiten, Foto wie gehabt groß rechts und ein Stückchen auch auf der linken Seite, wo diesmal die Rezepte in weiß auf rot zu finden sind.

Hier ist findet man schöne Sachen, die man mit Früchten machen kann, ob das jetzt Getränke sind wie der heiße Orangenpunsch, Trauben in Armagnac oder Schlehenlikör, oder Speisen wie Trifle mit Früchten, Himbeer-Eclairs oder Zwetschgenauflauf. Aber nicht nur die Süßschnäbel kommen hier zu ihren Leckereien, es sind auch herzhafte Sachen dabei und davon nicht zu knapp. Ob Mandarinensalat mit Palmenherzen, gefüllte Ananas oder Lachskotelett mit Avocadomus – kurze Zutatenlisten mit guten Rezeptbeschreibungen führen zu rundum schmackhaften Ergebnissen. Ausprobieren!

Wirsing, Sususi

Wirtshaus Mohrenplatz in Garmisch-Partenkirchen

Als ich in Garmisch war, passierte nach ein paar Stunden rumlaufen etwas ziemlich Vorhersehbares: ich bekam Hunger. Und da ich nicht nach Garmisch fahre, um dann zum Asiaten zu gehen (und wäre er auch noch so gut), wollte ich etwas eher bayrisch/deutsche Küche. Ich ließ mich also etwas in der Stadt umhertreiben, besah mir manche Speisekarte und fand dann dies hier: ein sehr schön beleuchtetes, etwas freier stehendes Wirtshaus, nämlich den Mohrenplatz. Da sah es von Außen ganz ansprechend aus, also kam ich erst mal näher. Außen war keine Speisekarte zu finden; aha, man muß erst ins Entrée, bevor man sie lesen kann. Damit ist man ja schon halb drin. Was ich las, gefiel mir so weit ganz gut, auch preislich.
Wirtshaus Mohrenplatz

Also ging ich mal ganz rein. Drinnen war es auf den ersten Blick sehr hektisch und sehr voll. Was vielleicht auch daran liegt, daß man das Restaurant durch zwei Eingänge betreten kann. Der Chef, der sowohl den Hauptgastraum, den Nebenraum wie auch den oberen Stock organisatorisch respektabel im Auge hat, fand dann aber ein Plätzchen für mich im Nebenraum.
Mohrenplatz Aufgang

Bis auf die vertaubte Plastikpflanze unter der ich saß, gab es erst mal nichts auszusetzen.

Mohrenplatz Nebenzimmer

Bedient wird hier bayerisch-charmant im Trachtenkleid bzw. dem männlichen Äquivalent dazu und der passenden Gesinnung bzw. den Sprüchen; Auswärtige könnten sich hier ob der lockeren Ausdrucksweise schon mal auf den Schlips getreten fühlen.

Bevor ich zum Essen komme, ich war inklusive Bestellen, Essen und Zahlen in sage und schreibe 49 Minuten hier wieder raus. Schnell? Sehr schnell – zu schnell, vielleicht.

Als Vorspeise bestellte ich: „Dreierlei Brotaufstrich mit Brotkörbchen“ für 3,10 €. Nach 2 Minuten war die Vorspeise schon da. Ich bekam: (übrigens die Qualität der Fotos bitte entschuldigen, es war nicht besonders hell und ich wollte aus Rücksicht auf die anderen Leute keinen Blitz benutzen)
Dreierlei Brotaufstrich

Das ist Schmalz (das hätte auch kein Krümelchen mehr Salz haben dürfen!); eine Art Tomaten-Knoblauch-Paste ähnlich einem Bruschetta-Aufstrich (auch ok, wenn auch jetzt nicht überragend) und – Heringssalat! Ja, Heringssalat. Also, abgesehen davon, daß Heringssalat für mich eben kein Brotaufstrich ist – es paßt einfach nicht in diese Trilogie! Wenn wir schon im bayrisch-rustikalen sind mit Schmalz, warum dann keine Leberwurst?  Oder O´batzer? Das läßt sich ebenso vorbereiten und in Töpfchen vorfüllen. Oder meinetwegen schöne, selbstgemachte Kräuterbutter; egal, alles wäre besser als Heringssalat.
Brotkorb

Die Zusammenstellung vom Brotkorb fand ich mit der Laugenbretzel recht schön, aber ich komme einfach nicht über den Heringssalat weg! Als der Kellner den Teller abräumte tat er es im Vorbeigehen mit dem üblichen Satz „War´s recht?“ Dabei ging er allerdings schon weiter, so daß ich ihm nicht wirklich sagen konnte, daß mir etwas nicht ganz gepaßt hat und die Frage, ob der Heringssalat gekauft oder selbstgemacht war, hat er schon gar nicht mehr gehört und logischerweise auch nicht beantwortet! Ähm, ich würde mich als Gast schon gerne ernstgenommen fühlen, und wenn es nur ein „Oh, das tut mir aber leid, daß es nicht Ihr Geschmack war“ gewesen wäre.

Kommen wir 4 Minuten später zur Hauptspeise. Diese wurde von einer anderen Kellnerin serviert (ich hatte vier an diesem Abend, abgeräumt hat wieder jemand anderes; sehr bemerkenswerte Organisation, die für dieses Etablissement erstaunlicherweise zu funktionieren scheint): Ofenfrischer Schweinsbraten vom Niederbayrischen Mastschwein mit Dunkelbiersoß´, Apfelrotkohl und Kartoffelknödel für 8,80 € (die kleine Portion).

Essen Mohrenplatz

Sehr schön fand ich, daß man zur kleinen Portion Essen auch einen kleineren Knödel (dann, wie bei Mama üblich, ohne Brot drinnen) bekommt. Der Schweinebraten war vom Fleisch her auch sehr gut, schön zart, das Fett im Fleisch weder zäh noch sehnig – es hätte also eine rund um gelungene Hauptspeise sein können. Wenn, ja wenn das Essen heiß gewesen wäre! Es war grade so an der Grenze von lauwarm zu warm, und das lag nicht an den 5 Sekunden Verzögerung durch das Foto (ich warte gerne ein paar Minuten länger und kriege mein Essen dann heiß!). Zum zweiten war das Blaukraut so sauer, daß ich schon Sauerkraut hatte, welches weniger Säure aufwies! Und drittens es gibt 3 Dinge, auf die man als Gast definitiv nicht beißen möchte:

1; Nelken – draufbeißen ist widerlichst

2; Lorbeerblätter – draufbeißen ist nicht toll, aber wenigstens nicht so eklig

und 3; Wacholderbeeren – nicht ganz so widerlich wie Nelken, aber ausreichend.

Leider biß ich auf genau diese. Ich hatte nicht drauf geachtet, weil ich in einem Restaurant davon ausgehe, daß eben dies nicht passiert. Dann wurde ich vorsichtiger und förderte nach Durchsuchen meines Tellers tatsächlich noch eine zweite Wacholderbeere zu Tage. Das geht meiner Meinung nach gar nicht! Beim Abräumen erzählte ich dem Kellner, der diesmal da war, von den Wacholderbeeren, aber ich hatte den Eindruck, er wäre eher etwas verwirrt, daß ich etwas auszusetzen hatte, als daß er mich wirklich verstanden hätte.

Gezahlt habe ich incl. einem dunklen Weizen 15,80 €, na ja, wär es mehr gewesen, hätte ich mich ziemlich geärgert. So konnte ich mir sagen, es gibt über 70 Restaurants in Garmisch und Umgebung und von daher wird es sehr laaaange dauern, bis ich gezwungen wäre, wieder hier drauf zurückzugreifen.

Für mich lohnt sich ein nochmaliger Besuch nicht (wie sagt man so schön: man hat keine zweite Chance für einen ersten Eindruck); wenn es jetzt nur eine Sache gewesen wäre, hätte ich dem Wirtshaus sicher eine weitere Chance eingeräumt, aber hier kommt einfach zu viel zusammen, was mir nicht gefällt. Da das Haus jedoch gerammelt voll ist (warum bloß?) dürfe ich hier nicht so sehr ins Gewicht fallen *g*.

Sollte jemand hier die selben (oder ganz andere) Erfahrungen gemacht habe, darf er gerne einen Kommentar hinterlassen und seine Sicht der Dinge schildern.

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher…Nr. 44

Heute mal ein Buch, das zu dem trüben Wetter da draußen paßt: „Kochen nach dem Wetter“ von 1999 aus dem Midena Verlag. Dieses Werk hat es sich zur Aufgabe gemacht, Rezepte je nach Wetterlage und Jahreszeit vorzuschlagen und damit Wehwehchen wie beispielsweise hoher Blutdruck, Kopfschmerzen oder Winterdepressionen zu bekämpfen bzw diesen vorzubeugen.

Kochen nach dem Wetter

 

Als Einführung erhält man Informationen über die vier verschiedenen Wettertypen und 6 verschiedenen Wetterphasen. Jetzt braucht man nur noch einen Kalender (zwecks der Jahreszeit) und ein Barometer (um den Luftdruck bestimmen zu können). Ach, und eine Küche natürlich.

Aufgeteilt in Frühling, Sommer, Herbst und Winter bekommt man jetzt Rezepte, zu denen die jeweilige Wirkung auf den Organismus mit angegeben wird. Im Winter bei stabilem Mischluftwetter (1030 – 1050 mbar) werden Röstkartoffeln mit Salat als Mittagessen vorgeschlagen, um Wetterfühligkeit vorzubeugen. Im Sommer hingegen senkt bei Grenzbereichswetter (990 – 1030 mbar) Apfelkompott mit Zucker und Zimt die Schmerzempfindlichkeit. Ich glaube, man kann sich jetzt so ungefähr vorstellen, wie es funktioniert.

Ob es wirklich funktioniert, das kann ich beim besten Willen nicht sagen, dazu müßte man sich natürlich über einige Zeit mehr oder weniger konsequent an diese Ratschläge halten. Ein Interessantes Werk ist es trotzdem; erstens sind es schon leckere Rezepte und zum Zwoten kann man es trotzdem ab und an als Anregung nehmen, wenn man wieder mal nicht weiß, was heute auf dem Speiseplan stehen soll.

Wirsing, Sususi

Hostel 2962 Garmisch-Partenkirchen

Durch eine glückliche Fügung des Schicksals hatte ich Karten für das Qualifikationsspringen zum Neujahrsspringen der Vierschanzen-Tournee in Garmisch-Partenkirchen. Also kurzentschlossen die Silvesterpläne etwas über den Haufen geworfen und auf nach Garmisch!

Berge Panorama

Dort erwartete mich nicht nur dieses wunderschöne Panorama sondern natürlich auch eine Unterkunft: Das Hostel 2962; ca. 200-300 Meter vom Bahnhof weg; gegenüber der Partnach. Es war das einzig preislich bezahlbare noch freie Zimmer, das es so kurz vorher (2 Wochen) in Garmisch wohl noch gab *g*

Hostel 2962

Dort angekommen wurde ich an der Rezeption gleich freundlich aufgenommen (wer ankommt, wenn die Rezeption schon geschlossen ist, für den wird das Aufnahmeformular + Schlüssel hinterlegt). Gezahlt habe ich gleich; 52 € für Übernachtung, Frühstück und Kurkarte (mit der man kostenlos Busfahren konnte). Für Silvester kann man über den Preis wirklich nicht meckern! Erfreulich war, daß mein Zimmer ein Nichtraucherzimmer war. (Nr. 15; direkt beim Treppenaufgang, deshalb hat man gehört, wenn jemand rauf oder runter ging; fand ich jetzt aber nicht schlimm)

Eingang Zimmer 15 Hostel 2962

Alles drin, was man braucht; der Teppich war nicht abgelaufen und das Zimmer wirkte schön sauber. Erfreulich auch der Geruch beim reinkommen; frisch und nicht abgestanden.
Bett Zimmer Hostel 2962

Es gab noch einen Kleiderschrank; hier außer Sicht; mit überraschend vielen Kleiderbügeln drin. Das Bett… tja, wer daheim auf Härte 3 schläft (tu ich auch, im Urlaub stört mich aber was Weicheres nicht) der hat hier wohl keine Freude dran und das Kopfkissen war so flach wie ein Crêpe. Schön fand ich, daß man das Zimmer zum Schlafen nicht nur durch Vorhänge sondern durch Fensterläden verdunkeln konnte – die vergessene Schlafbrille mußte also diesmal nicht durch einen Socken ersetzt werden!
Bad Hostel 2962

Das Bad war funktional; Handtücher vorhanden, Fön (wie erwartet) nicht. Dafür war die Sauberkeit ok, ich hatte schon mehrsternige Hotelzimmer, wo alles übel verschimmelt war. Hier gab es bloß ein paar Stellen an der Decke, die ganz leicht mehr verstaubt als schimmelig waren.
Bad 1 Hostel 2962

Das Bad hatte zwar kein Fenster, aber dafür eine schön leise Lüftung.
Balkon Hostel 2962

Ein relativ großer Balkon war auch noch dabei, der war allerdings weniger toll, aber um Silvester rum will ich ja eh nicht draußen sitzen. Aussicht war gegenüber weitere Häuser, zwischen denen man auch Berge mit Skihang sehen konnte.
Frühstück

Frühstück gab es von halb acht bis zehn und auch hier war alles zu finden, mit dem man so in den Tag startet: Semmeln, Toast + Toaster, normales Brot, Knäckebrot, Kornflakes, Müsli, Joghurt, Salami, Käse, Schinkenwurst, Kräuterquark, Butter, Marmelade, gekochte Eier, Orangensaft, Apfelsaft, Tee, Kaffee, Schokoladencreme und Obst und wahrscheinlich noch das ein oder andere, was ich jetzt vergessen habe.

Ich hätte auch einen mehrtägigen Aufenthalt hier nicht gescheut; es ist eben ein „Hostel“ sprich eine Jugendherberge, hat aber alles, was man zum Aufenthalt braucht, liegt zentral, ist vergleichsweise günstig und bietet einen guten Ausgangspunkt für weitere Ausflüge, zumal am Bahnhof natürlich auch Busse abfahren. Ich werde mir die Adresse jedenfalls mal vormerken für meinen nächsten Ausflug nach Garmisch-Partenkirchen.

Wirsing, Sususi