Archiv der Kategorie: Bücher

Meine Kochbücher… Nr. 159

Tja, wenn das Wetter diese Woche mitgespielt hätte, dann hättet Ihr jetzt das Rezept für Amarena-Kirsch-Marmelade… die gibt es halt jetzt erst nächste Woche.
In der Zwischenzeit gibt es ein „kleines“ Kochbuch *hüstel*: „Das kleine dicke Kochbuch“ aus dem Naumann und Göbel Verlag. Klein ist es, etwas größer als DIN A 5. Und dick ist es auch: 832 Seiten, um genauer zu sein.
Das kleine dicke Kochbuch
Dies ist ein Kochbuch, welches sich keinem speziellen Thema widmet sondern einfach halt mal alles aufzählt, was den Herausgebern an Rezepten so über den Weg gelaufen ist. Das können die Jakobsmuschelspießchen sein, der Papayasalat à la Mandalay, Papardelle mit Hasenragout oder Entenleberparfait mit Traubenkompott… fällt Euch was auf? Genau, die Rezepte klingen preislich etwas gehobener. Eine auffallend hohe Anzahl an Rezepten bei der Seitenanzahl ist es auch.

Auch wenn es von außen nicht so aussieht, findet man hier wirklich auch Rezepte, mit denen man Eindruck machen kann, die man zu festlichen oder besonderen Gelegenheiten servieren kann, oder wenn man sich etwas Besonderes gönnen möchte. Natürlich sind auch „normalere“ Rezepte drin, Blätterteigschnecken mit Nougat oder Bubespitzle mit Rahmsauce.

Eigentlich ist das ein Werk, wo sicher jeder was mit anfangen kann und wo auch jeder Rezepte findet, die ihm zusagen. Gerade weil es kein Themenkochbuch ist. Von traditionell bis exotisch ist eigentlich alles vertreten.

Bisher hatte ich hier weder etwas auszusetzen, noch irgendwelche seltsamen Kombinationen, die geschmacklich eher fragwürdig waren (gut, den Dattel-Zwiebel-Salat habe ich nicht ausprobiert, aber ich mag halt Datteln nicht so gerne…). Anfängertauglich ist auch vieles… wer nicht 50 einzelne Kochbücher kaufen möchte, für den sind solche Sammelbände immer eine super Idee und dieser hier taugt auch tatsächlich was.

Wirsing, Sususi

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Meine Kochbücher… Nr. 158

Kennt Ihr das? Ihr wundert Euch über den komischen Geruch aus der Küche, kriegt auf Nachfrage, was ER denn macht die gefährliche Antwort: „Nichts“ (das ist bei Männern genau so gefährlich wie bei Kindern!) und stellt bei Inaugenscheinnahme fest, daß jemand versucht hat, drei Tassen Reis in einem 250 ml Topf zu kochen…. So oder so ähnlich dachte sich das wohl der Autor des folgenden Werkes: „Heute koche ich! Das Kochbuch für Männer“.
Heute koche ich! Das Kochbuch für Männer
Laut Einleitung sollte hier der Hauptaugenmerk darauf liegen, daß Mann und Sohn schnöde von Mama im Stich gelassen wurden (die derweil Urlaub bei Oma macht….) und nun selber fürs Abendessen sorgen müssen. An sich ja keine schlechte Idee, für solche Fälle ein hilfreiches Werk zu schreiben, daß den Daheimgebliebenen zur Seite steht.

Leider muß man hier jedoch sagen: Ziel verfehlt. Abgesehen davon, daß sich in solch einem Fall kaum ein Mann, der bisher noch keine Ahnung vom Kochen hat, hinstellt und sagt: „Sohn, heute gibt es lecker Apfleküchle im Emmentaler-Mantel auf Rotweinschaum.“ Oder „Klare Gemüsebrühe mit Eierstich“. Oder „Zucchinipuffer mit Haferflocken“. Wenn man wenigstens Fleischküchle statt Zucchinipuffer genommen hätte… Also, die Rezeptauswahl überzeugt gar nicht.

Desweiteren sind von den 100 Seiten, wenn man die nützlichen Tipps abzieht, (die nicht wirklich nützlich sind und zum Teil auch nicht richtig…) noch rund 36 Rezepte übrig – von denen viele Fehler enthalten: bei der Spargelsuppe steht das Ei zum legieren in der Zutatenliste, taucht im Rezept aber nicht mehr auf. Die Mangomousse wird, wenn man der Anleitung so folgt wohl nur klumpige Pampe, denn Gelatine löst sich nicht in kaltem Wasser. Man weicht sie in kaltem Wasser ein und löst sie dann warm auf…. außer man nimmt Sofort-Gelatine, dann muß man das so aber bitte in die Zutatenliste schreiben! Der Puszta-Blechkuchen war geschmacklich eine einzige Katastrophe und alle anderen bisher ausprobierten Rezepte waren fade bis zum geht nicht mehr!

Weder Anfänger noch Fortgeschrittene werden mit den hier beschriebenen Rezepten glücklich – dann doch besser die Nummer vom Pizzaservice an den Kühlschrank hängen.

Nein, hiermit tut sich keiner einen Gefallen (und auch keinem anderen – nicht mal als Gag-Geschenk)! Absolut abzuraten und Finger weg davon!

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher… Nr. 157

Kennt jemand noch diese Elektro-Tisch-Hähnchen-Grills, die etwas größer waren als eine Mikrowelle? Mit Grillspieß, so daß man ein ganzen Hähnchen drin grillen konnte? Nein? Na ja, etwas unhandlich waren sie ja schon. Trotzdem müssen sie irgendwann man unheimlich beliebt gewesen sein, denn Dr. Oetker hat 1985 im Moewig Verlag dies hier rausgebracht: „Die besten Grillrezepte“. Alle Rezepte hier sind auf so ein Tischgerät ausgelegt.
Die besten Grillrezepte
Aber Dr. Oetker meint, man kann auch mit dem Backofengrill die Rezepte aus immerhin 208 Seiten nachkochen bzw. grillen.

„Wieso braucht man für Würstchen vom Grill ein Kochbuch?“, wird sich so mancher fragen. Na ja, für Würstchen vom Grill brauche ich auch keinen Hähnchen-Tischgrill. Aber für die Spanferkelkeule, den Hecht im Speck oder die gefüllte Schweinerippe, da braucht es eben schon eine Nummer größer. Nicht, daß hier nicht auch das übliche Schaschlick oder der grüne Hering vom Rost drin wäre… ganz zu schweigen von ein paar Beilagen wie dem überbackenen Fenchel, der grünen Buttersauce oder den gegrillten Himbeeren als Dessert…

Also, man kann sagen was man will, grillen kann man durch die Bank weg alle Rezepte heute noch genau so wie vor 30 Jahren. Grade das gegrillte Obst als Nachtisch oder die größeren Keulen sind heute schon wieder „in“, insbesondere nachdem schon fast jeder mindestens einen Weber-Grill betreibt, der was auf sich hält. Smoker im amerikanischen Format werden immer häufiger und damit ist wohl auch die passende Größe für alle Rezepte erreicht.

Vieles davon funktioniert aber auch im Backofen (z. B. die Toasts oder die „kleineren“ Sachen) oder tatsächlich auf einem „normalen“ Grill. Aber eben nicht alles.

Wer wirklich einen großen Grill hat, der kann sich hiermit vielleicht noch die ein oder andere Anregung holen, die man sonst nicht findet. Und da grillen ja meistens eh Gefühlssache ist, sollte man mit nicht passenden Zeitangaben auch nicht hadern. Nur mit den Beilagenempfehlungen, die sollte man etwas modernisieren. Kartoffelpüree und Rotkohl schreit für mich eben nicht unbedingt nach „Grill“, obwohl man zugeben muß, daß es als Tischgrillgutbeigabe doch wieder paßt…

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher… Nr. 156

Der Sommer ist da… hur äh, juchu! (Man muß ja nicht alles reimen). Dementsprechend geht jetzt wieder die große Frage um: Was koche ich heute NICHT? Aber immer nur Salat futtern ist auch doof. Also, einfach nachschauen, was „Die kalte Küche“ aus dem Moewig Taschenbuchverlag von Dr. Oetker 1985 so vorschlägt. Denn, wie der Klappentext wohl weiß, sie bereichert eine einfache Mahlzeit ebenso wie ein festliches Buffet.
Die kalte Küche
Hm…. (immer wenn ich so anfange, dann läßt das schon auf nichts gutes schließen…)
Die 160 Seiten bieten wirklich einen wilden Überblick über kalte Gerichte von Vorspeisen wie dem Räucherlachs „Altona“ über Rohkostsalate wie den „Ungarischen Paprikasalat“ bis zu süßen Leckereien wie dem „Melonensalat mit Himbeeren“.

Nur, irgendwie sind die Rezepte hier drin wirklich leicht verstaubt. Es gibt Werke, da fällt einem das gar nicht oder nur sehr wenig auf. Da ist der Name vielleicht ein wenig altmodisch, die Zutaten haben noch alte Markenbezeichnungen, aber was am Ende dabei rauskommt ist lecker. Als ziemlich lecker würde ich das hier drinnen nicht bezeichnen – als ok bis gut schon. Die Rezepte sind in der Anleitung knapp formuliert, aber bei einem Brot mit Kräuterquark kann man halt auch nicht viel falsch machen (dachte ich, wir werden jedoch demnächst noch eine Rezeptbeschreibung für ein Sandwich sehen, da werdet Ihr Euch wundern!).

Das Buch hier ist eher was für Leute, die denken, „Hey, wir haben schon so viel ausprobiert, lass uns doch mal Sülzkotelett machen!“ Nicht wirklich schlecht, nicht wirklich zu empfehlen, nicht wirklich nützlich…. nice to have, wenn man alles andere schon hat.

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher… Nr. 155

Kochgeheimnisse und beliebte Originalrezepte von Bayern bis Schleswig-Holstein, quasi durch ganz Deuschland? Kein Problem, gibt es hier: „Deutsche Spezialitäten nach Großmutters Art“ aus dem GU Verlag von, äh, irgendwann als die Postleitzahlen noch 4-stellig waren.
Deutsche Spezialitäten nach Großmutters Art
138 Seiten mit dazwischen spärlich verteilten Farbtafeln enthalten „ausgewählte Rezepte nach den Möglichkeiten des heutigen Marktes“. Das heißt, man arbeitet mit Zutaten, die allgemein leicht zu beschaffen sind. So weit ja schon mal gut.
Die Rezepte bewegen sich im Bereich gut bürgerlich, Hausmannskost und ein paar festlichere Angelegenheiten. Wobei hier die Mengenangaben tatsächlich nicht „modernisiert“ wurden, statt vier Personen werden davon heute oft fünf oder mehr satt.

Daß sich Gerichte oft nicht kulinarisch auf Bundeslandsgrenzen festlegen lassen, ist wohl auch klar, oder? Trotzdem findet man an der Waterkant zum Beispiel den Friesischen Kohlkopf oder die Bochumer Altbiersuppe bei Rhein und Ruhr. Für jede Region sind eben „typische“ Gerichte vertreten, auch wenn man sie vielleicht in anderen Gegenden auch finden könnte.

Die Anleitungen sind leider auch nicht modernisiert worden, d.h. man sollte einigermaßen mit dem Herd und allen anderen Zubehörteilen und Zutaten umgehen können. Sonst stolpert man auch des öfteren über die Rezeptreihenfolge: wo in der Zutatenliste noch die ganze Zwiebel steht, kommt im Rezept bereits „die fein gewürfelte Zwiebel mit …. zugeben…“ Es empfiehlt sich also, das Rezept genau zu lesen, die Zutaten so vorzubereiten, wie sie im Rezept gebraucht werden und dann erst anzufangen. (Nicht, daß das für andere Kochbücher nicht auch gilt, aber manchmal schachteln die die Anleitung halt so geschickt, daß es nichts macht, wenn man Schritte so „nebenher“ ausführt…)

Abschmecken muß natürlich jeder so oder so auch.  Es kommen leckere Sachen dabei raus, allerdings eben, „nach Großmutters Art“, d.h. ein wenig angestaubt, ein wenig schwerfällig und nichts für die schlanke Linie. Da man aber ja nicht jeden Tag danach kochen wird, schadet das nicht. Für den Sonntagsbraten eignet sich das Werk hier definitiv auch heute noch, für die meisten werden die Rezepte aber zu altmodisch sein, um daran Freude zu haben.

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher… Nr. 154

Kennt ihr Brösel? Also, nicht die Krümel. Sondern den Brösel von Werner? Sicher kennt ihr den. Wußtet ihr aber, daß er auch ein Kochbuch illustriert hat? Haha, hier ist es: das „Kochbuch für Stümper“ von 1990 aus dem Altamira Verlag.
Kochbuch für Stümper
Alleine dies sollte doch schon reichen, um das besagte, 160 Seiten dicke Werk zu kaufen. Bölkstoffsuppe, Gefundenes Fressen oder Chicken „Koma“ sind ein weiterer Grund. Alleine die Rezeptbeschreibungen lohnen sich: da werden Tomaten im Mixer geschraddelt, man „sucht gut gelaunt und in aufgeregter Erwartung eine Pfanne“ oder schmeckt mit „Honich“ ab. Wer den Stil mag, der lacht sich schon beim vorherigen Durchlesen des Rezeptes erst mal schief… alle anderen legen das Buch spätestens dann angewidert zur Seite, wenn sie drei Eßlöffel Bols Pfefferminzlikör in den Linseneintopf kippen sollen.

Zugegeben: haute cuisine ist das nicht. Trotzdem sind dem Autor bei aller Fertiggerichte-Zusammenmixerei hochwertige Zutaten wie Würze von Bioforce oder echter Mozzarella nicht nur bekannt – sie werden bei der Zubereitung der hier vorhandenen Rezepte sogar ausdrücklich empfohlen. Was dabei herauskommt ist eine spannende Mischung aus schnellen Fertiggerichten mit einem Hauch Qualität. Erstaunlicherweise sind die meisten Gerichte auch noch essbar bis lecker. Kochen sollte man zumindest schon mal ausprobiert haben, sonst kommt einem die flapsige Ausdrucksweise manchmal in die Quere – aber das ist hier durchaus gewollt. Absichtlich vermeidet der Autor grammgenaue Mengenangaben beim Abschmecken und sagt: Macht einfach mal. Kommt schon was bei raus. Und wenn nicht, macht auch nix, noch mal von vorne anfangen.

Ich hatte und habe meinen Spaß hiermit – nur ernst nehmen, das darf man (und sich) hier nicht.

Wirsing, Sususi

P.S.: eine Fortsetzung gibt es übrigens auch…

Meine Kochbücher… Nr. 153

Beim letzten Einkauf schnappte ich mir an der Kasse noch schnell die neueste Ausgabe von Lecker Kochen & Backen. Daheim stellte ich fest, daß mich ganz klein vom Cover jemand angrinste, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte: Ralf Zacherl. Irgendwie war der total aus meinem Blickfeld verschwunden, obwohl er ja nun wirklich nicht leicht zu übersehen ist. Deshalb gibt es heute von eben ihm „Zacherl – Einfach kochen!“ aus dem Zabert Sandmann Verlag von 2003.
Zacherl - Einfach kochen
135 Seiten unverkennbarer Zacherl-Rezepte. Irgendwie fand ich ihn schon immer einen sehr sympathischen Koch, dessen Rezepte umsetzbar und nachvollziehbar sind und nicht übertrieben verkräutert oder hyperkompliziert. So auch hier.

Bagel mit Pute und Avocadosalsa, Garnelen-Tortellini-Spieße oder Schockonocken auf Birnenragout… vielleicht erkennt man schon an den Rezepttiteln, was ich meine. Alltagstauglich mit einem Touch Raffinesse eben. Zutaten, die man entweder eh schon da hat oder leicht bekommen kann und mit denen man hinterher, auch wenn man sie nicht ganz aufbraucht, auch noch was anfangen kann.

Die Beschreibungen sollten auch nachvollziehbar sein, wenn man noch nicht viel Erfahrung mit dem Herd hat und verzeihen auch schon mal den ein oder anderen Fehler, wobei es hier schon nicht leicht ist, überhaupt welche zu machen. Schade allerdings, daß nicht zu jedem Rezept ein Foto vorhanden ist.

Die Anordnung der Rezepte im Buch laden auch ein wenig zum schmökern ein, denn wo andere Werke die herkömmlichen Kategorien Suppe, Salat und Dessert aufweisen, stößt man hier auf „Sachen gibt´s“, „Ich war mal in Italien“ oder „Von Oma geklaut“. Da hinten aber eine alphabetische Sortierung vorhanden ist, macht das nichts.

Viel mehr gibt es eigentlich auch nicht darüber zu sagen, es ist einfach ein tolles Buch und das nicht nur für Familie. Kaufen, es lohnt sich.

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher… Nr. 152

Gäste und Freunde verwöhnen? Fast gar kein Problem, verspricht „Party Küche“ aus dem Tosa Verlag von 2002. Interessant, daß nicht nur der Klappentext des Buches sondern auch das Vorwort des Buches zugibt, daß das oft leichter gesagt als getan ist.
Party Küche
Und mit dem vorliegenden Buch stimmt das wohl auch so. Zunächst mal verstehe ich unter einer Party wohl was anderes als die Autorin, denn mit 4 Personen ist das für mich zwar „Gäste haben“, aber sicher keine Party. Jetzt kann man die Rezepte natürlich hochrechnen auf Party-Portions-Größe, aber von den 79 Seiten sind für meine Begriffe viele Rezepte halt auch nicht wirklich Party-tauglich.

An den Frucht-Käse-Happen, dem Eierdip oder den Knusperstangen ist nichts auszusetzten. Diese Rezepte könnten auch in anderen Party-Kochbüchern stehen. Aber Frischkäsesoufflé? Und für eine Party fang ich nicht mit einem Rezept für Schweinerücken im Pizzateig für 4 Personen an!
An sich sind die Rezepte nicht schlecht, vielleicht hätte man nur das Wort „Party“ nicht so deutlich betonen sollen? Für Gäste oder das Sonntagsessen eignen sie sich nämlich schon, vorausgesetzt, man kann bereits kochen.

Übrigens, wer sich auch immer Schnittlauchsekt-Granité ausgedacht hat…. sorry, aber das schmeckt widerlich! Und der angebliche Gouda, der über die Hacksteaks in Speckhülle laut Rezept gestreut wird, ist auf dem Bild ein Blauschimmelkäse…

Also, dies ist eines der Werke, auf die ich wirklich verzichten könnte, zumal die brauchbaren Rezepte auch in anderen, besseren Kochbüchern zu finden sind.

Wirsing, Sususi

Meine Kochbücher… Nr. 151

Manchmal gibt es Dinge, die sind irgendwie altmodisch, total aus der Mode und auch sonst nicht gerade wirklich nützlich. Trotzdem mag man sie. Ein solches Ding ist das folgende Werk: „Kalte Küche köstlich wie noch nie“ aus dem GU Verlag. Hier sieht man den Nachdruck der Originalausgabe von 1980. Der Titel war damals noch leicht anders, er hieß nämlich: „Kalte Köstlichkeiten wie noch nie“. Das Titelbild vorne und der Klappentext wurde ebenfalls verändert. Tatsächlich sind sogar ein paar Rezepte ausgetauscht worden.
Kalte Küche köstlich wie noch nie
Ich liebe die Bücher aus dieser Serie einfach. Auf 238 Seiten beschäftigt sich diesmal alles mit Rezepten und Garnierideen rund ums kalte Buffet, Party-u. Vorspeisen-Snacks, ect. Alles, was eben nicht warm serviert werden muß.

Wenn man ehrlich ist, dann muß man einfach zugeben, daß heute kaum einer mehr Erbsensülzchen serviert, Räucheraal auf Eierstich oder Hummercocktail. (Das hier auch andere Gerichte vertreten sind, sehen wir demnächst).

Trotzdem, wenn man ein wenig über die Rezepte nachdenkt, dann kommt immer dieses „Hey, das sieht ja eigentlich schon lecker aus“ Gefühl zutage, und dann probiert man sich unbemerkt immer weiter durch das Buch. Zwar vielleicht nicht unbedingt als Buffet-Variante, aber als Vorspeise. Oder kleines Abendessen. Oder als sonntäglicher Snack. Und dann stellt man fest, daß die Käsestangen, der Nudelsalat dänische Art oder die Limettencreme zwar zu den Oldtimern gehören, aber wie eben diese auch manchmal doch noch glänzen können.

Welche Variante des Buches man erwischt, tja, das muß man eben einfach vorher mal schnell durchblättern, wenn man es in die Finger bekommt. In der Nachdrucken sind natürlich doch schon mal „modernere“ Rezepte dazwischen. Wobei es aus meiner Sicht eben schade ist, daß man aus den „neuen“ Rezepten nicht ein ganz neues Kochbuch gemacht hat und das alte so gelassen hat…. Marketing und ich sind sich eben nicht immer so ganz grün.

Jedenfalls kann es im Regal nicht schaden, vielen wird es zu unmodern sein, aber ich mag es trotzdem.

Wirsing, Sususi

P.S.: Hier sind ein paar andere Werke der Serie:

Kochvergnügen vegetarisch

Kochvergnügen wie noch nie

Backvergnügen wie noch nie

Meine Kochbücher… Nr. 150

Yo-ho-ho! Ein richtiger Jack Afloat braucht ab und an auch was als Unterlage für sein Donnerbräu. Wo schaut er also nach, wenn er in der Kombüse steht? Klar, im „Piraten Kochbuch“ von 2007 aus der Edition XXL!
Piraten Kochbuch
Das ganze Werk ist nicht besonders dick, viel gibt es auf Piratenschiffen offenbar nicht zu futtern – nur 83 Seiten. Schaut man sich das Inhaltsverzeichnis an, sieht alles erst mal ganz vielversprechend aus: Suppen, Stullen, Fleischgerichte ect. bis hin zu Gerichten für Kids und Süßspeisen.

An der allgemeinen Optik ist ebenfalls nichts auszusetzten – hübsches Design, ab und zu ein piratenmäßig inspiriertes Äffchen oder Dublonen, übersichtliche Rezepte und dazu passende, lecker aussehende Bildchen. So weit, so gut.

Leider verspricht der Titel viel mehr, als das Buch hält. Zwar enthält es Gerichte wie die „Grillspieße Treasure Island“ oder „Käpt´n Kuddels Kartoffelsuppe“, aber hinter den durchaus ansprechenden Namen verbergen sich hundsordinäre Speisen, bei denen nur der Name gepimpt wurde. Das ist zwar nicht tragisch, aber doch schade, gerade wenn man ein Themen-Kochbuch hat. Jetzt könnte man argumentieren, „hey, wir wollen nicht wirklich wissen und essen, was es damals auf einem Piratenschiff so gab“, aber ein wenig Einfühlsamkeit in das Thema wäre doch gewünscht. Welcher Pirat hätte schon mit Balsamico-Essig gekocht? (Wir werden demnächst noch sehen, daß Themenkochbücher dies tatsächlich auf leisten können…)

Ansonsten sind die Rezepte nicht schlecht, wenn man von geschickt plazierten Werbeeinblendungen (Ostmann Salbei, Teutoburger Raps-Kernöl…)  mal absieht, die man natürlich ohne weiteres einfach ignorieren kann. Ich würde sogar sagen, die Rezepte sind durchaus anfängertauglich, und gegen einen Lumumba ist auch als Nicht-Pirat selten etwas einzuwenden….

Wirsing, Sususi