Yo-ho-ho! Ein richtiger Jack Afloat braucht ab und an auch was als Unterlage für sein Donnerbräu. Wo schaut er also nach, wenn er in der Kombüse steht? Klar, im „Piraten Kochbuch“ von 2007 aus der Edition XXL!
Das ganze Werk ist nicht besonders dick, viel gibt es auf Piratenschiffen offenbar nicht zu futtern – nur 83 Seiten. Schaut man sich das Inhaltsverzeichnis an, sieht alles erst mal ganz vielversprechend aus: Suppen, Stullen, Fleischgerichte ect. bis hin zu Gerichten für Kids und Süßspeisen.
An der allgemeinen Optik ist ebenfalls nichts auszusetzten – hübsches Design, ab und zu ein piratenmäßig inspiriertes Äffchen oder Dublonen, übersichtliche Rezepte und dazu passende, lecker aussehende Bildchen. So weit, so gut.
Leider verspricht der Titel viel mehr, als das Buch hält. Zwar enthält es Gerichte wie die „Grillspieße Treasure Island“ oder „Käpt´n Kuddels Kartoffelsuppe“, aber hinter den durchaus ansprechenden Namen verbergen sich hundsordinäre Speisen, bei denen nur der Name gepimpt wurde. Das ist zwar nicht tragisch, aber doch schade, gerade wenn man ein Themen-Kochbuch hat. Jetzt könnte man argumentieren, „hey, wir wollen nicht wirklich wissen und essen, was es damals auf einem Piratenschiff so gab“, aber ein wenig Einfühlsamkeit in das Thema wäre doch gewünscht. Welcher Pirat hätte schon mit Balsamico-Essig gekocht? (Wir werden demnächst noch sehen, daß Themenkochbücher dies tatsächlich auf leisten können…)
Ansonsten sind die Rezepte nicht schlecht, wenn man von geschickt plazierten Werbeeinblendungen (Ostmann Salbei, Teutoburger Raps-Kernöl…) mal absieht, die man natürlich ohne weiteres einfach ignorieren kann. Ich würde sogar sagen, die Rezepte sind durchaus anfängertauglich, und gegen einen Lumumba ist auch als Nicht-Pirat selten etwas einzuwenden….
Wirsing, Sususi