Um mich herum mutieren plötzlich alle zum Vegetarier – oder, noch schlimmer einen Schritt weiter, zum Veganer. Tja, diese Ernährungsform ist zwar momentan „in“, aber keineswegs neu. So hat GU 1996 sein Kochbuch „Kochvergnügen vegetarisch“ herausgegeben.
Wie bei allen Kochvergnügen-Büchern gibt es auch hier eine ausführliche Einleitung mit Erklärungen, einem Saisonkalender und, sehr hilfreich, einem „Was koche ich, wenn…“-Teil. Dieser gibt geeignete Rezepte des Buches an, wenn Gäste kommen, es ein kaltes Buffet geben soll oder der Winter kommt.
Ein Kochbuch ohne Fleisch und Fisch und dann 240 Seiten voll? Joa, das geht. Und zwar so, daß keine Nahrungsmittelgruppe übermäßig repräsentiert wäre (also, zum Beispiel fast nur Rezepte mit Nudeln drin wären). Man bekommt beispielsweise Rote-Bete-Taler mit Dip, Apfel-Kartoffel-Gratin oder, Getränke sind hier nämlich auch gut vertreten, einen Rhabarber-Cooler.
Interessante Rezepte wechseln sich hier mit den Klassikern ab und hier ist ausnahmsweise auch das Problem mit den merkwürdigen Mengenangaben der Kochvergnügen-Reihe fast gar nicht vorhanden wie bei den anderen Werken. Zu dem hat man hier nicht den Eindruck, daß es sich einfach um Rezepte handelt, wo der Fleischteil einfach weggelassen wurde. Einzig bei den Büromahlzeiten zum Mitnehmen fand ich einige Rezepte sehr unglücklich gewählt, wie die gefüllten Paprikascheiben, die sich sehr nett auf einem kalten Buffet machen, für die Vesperbox jedoch eher ungeeignet sind, genau wie die Käse-Pastete.
Alle anderen Rezepte sind wirklich auch alltagstauglich und schmackhaft und der Gebrauch seltsamer Zutaten aus dem Reformhaus hält sich in sehr, sehr, sehr sehr geringen Grenzen (Hirsemehl gibt es aber auch im Kaufland bei uns…). Anfänger sollten hiermit eigentlich auch zurecht kommen, sooo viel kann man bei Gemüse ja auch nicht falsch machen… *g*
Schönes Buch, schöne Rezepte; wer Vegetarisch mal ausprobieren will, der kann hiermit einsteigen, da die Rezepte doch schon sehr „normal“ sind und ohne Leute-Schreck wie Tofu auskommen (na ja, bis auf 1 Rezept… aber nur ein winziges).
Wirsing, Sususi