Wolltet Ihr schon immer mal ein Soufflé ausprobieren? Habt Euch aber nie getraut? Kein Wunder, Soufflés sind ja auch die hohe Schule der Kochkunst. Tooootal schwierig. Nur mit uuunheimlich viel Übung zu meistern… Was, wenn ich Euch jetzt sage, daß es nicht mal halb so schwierig ist, wie Ihr es Euch vorstellt? Mit dem folgenden Rezept sollte eigentlich jeder etwas zustande bringen, was einem Soufflé zumindest ziemlich ähnlich ist.
Das erste (und eigentlich einzige), was Ihr über Soufflés wissen müßt, ist (lest es nach in „Die große Schule des Kochens“): jedes, absolut jedes Soufflé fällt innerhalb von 3 – 5 Minuten nach dem Rausnehmen aus dem Ofen zusammen. (Ausgenommen natürlich Food-gestylte Fotomodel-Soufflés, aber die haben so viel Mehl/Stärke drin, die kann man vermutlich auch an die Wand werfen, und sie bleiben stabil). Das heißt: die Zeit nutzen, die das Soufflé im Ofen ist und so lange den Teller dekorieren, Puderzucker bereitstellen, ect. Und dann nach dem Rausholen sofort servieren. Das ist der Grund, warum im Restaurant oft das Soufflé unter einer Wärmehaube serviert wird, das verzögert das Zusammenfallen etwas. So sollten die Gäste bereits fertig sein, mit dem „Uuuuh“ und „Aaaah“ und angefangen haben, zu essen – dann merkt eh kein Mensch mehr, daß es einfällt.
Also: Ihr braucht 2 Eier, 200 gr. Magerquark, 1 Pck. Vanillezucker, 2 El Zucker, 1 El Zitronensaft, 1 El gestrichen Speisestärke , 1 El gestrichen Mehl und eine Prise Salz. Und zusätzlich etwas Margarine zum Ausfetten der Förmchen und Wasser nach Bedarf (richtet sich nach Form fürs Wasserbad).
Als Soufflé-Form könnt Ihr übrigens auch andere Gefäße nehmen wie Tassen ect. Diese bitte gut mit Margarine ausfetten. Zusätzlich zu den Förmchen braucht Ihr noch eine große Auflaufform oder ein Backblech mit hohem Rand, denn die Masse wird ins Wasserbad gestellt. Die Menge hier reicht je nach Tassengröße für 4-6 Förmchen.
Am Besten gleich mal den Ofen vorheizen. Gas ist bei mir auf Stufe 6, zweite Schiene von unten. Das dürften ca. 190 – 200 Grad sein. Glaubt den Temperaturangaben und Umrechnungen im Internet nicht! Mein Ofen wird nämlich laut Hersteller auf Stufe 8 bloß 245 Grad heiß – während es Tabellen gibt, die behaupten, Stufe 8 entspricht immer 260 Grad… aber nur mal so nebenbei. Lieber mal einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen.
Zuerst die Eier trennen, Eiweiß in eine Schüssel, Eigelb in die andere.
In einem Behälter das Eiweiß der zwei Eier mit einer Prise Salz und dem Vanillezucker sehr steif schlagen. Durch den Zucker verhindert Ihr übrigens, daß der Eischnee bei zu langem Schlagen sich wieder in zwei Phasen trennt.
Wenn der Eischnee steif ist, in der zweiten Schüssel die Eigelb mit Zucker, Zitronensaft, Stärke und Mehl schaumig schlagen. Dann den Quark unterrühren. Wenn das einigermaßen homogen aussieht, vorsichtig den Eischnee unter die Quarkmasse heben. Am Besten in mehreren Portionen, erst wieder neuen Eischnee zugeben, wenn der alte vollständig unter die Quarkmasse gehoben wurde.
Sobald das fertig ist, den Wasserkocher anschalten und mal gut einen Liter Wasser heiß machen. Inzwischen die Masse bis zu 2/3 hoch in die ausgefetteten Förmchen löffeln. Die Förmchen in eine Auflaufform stellen oder auf ein Backblech mit hohem Rand und das heiße Wasser außen rum gießen, so daß die Förmchen ca. 1 cm im Wasser stehen. Mehr oder weniger Wasser ist auch nicht tragisch. Jetzt sofort in den vorgeheizten Ofen und 30 Minuten nicht mehr die Türe öffnen. Egal, was in Eurem Ofen passiert! Die Zeit könnt Ihr nutzen, um die Deko vorzubereiten, das Geschirr zu spülen, den Puderzucker zu sieben oder was auch sonst immer.
Nach 25-30 Minuten (wenn Ihr unsicher seit, laßt es lieber noch mal 5 – 10 Minuten länger drin – bei so kurzer Zeit passiert da nichts.) sollte das Soufflé schön aufgegangen sein, oben leicht aufgerissen sein und eventuell schon einen leicht bräunlichen Hauch bekommen haben. Das kommt aber auf Euren Ofen an. Dann rausholen (Vorsicht, heiß und nass!) und SOS servieren (Sofort, ohne Säumen!).
Das sollte eigentlich geklappt haben. Vergesst einfach die tausend Tipps wie „keine Weichplastikschüsseln“ und „ja nicht bei über 150 Grad“ oder „ja nicht bei weniger als 240 Grad“. Macht einfach mal drauf los. Und, schmeckt´s?
Wirsing, Sususi
PS: Noch ein paar Anmerkungen:
Das originale Rezept arbeitet mit drei Eiweiß. Mit drei Stück wird es zwar noch fluffiger und geht mehr auf, schmeckt mir persönlich aber viel zu sehr nach Ei. Deshalb, und weil ich es hasse, wieder mal Reste zu haben, nehme ich nur zwei Eier.
Geschmacklich läßt sich das Grundrezept auch noch variieren, z. B. in dem Ihr Orangenschale oder Zitronenschale mit in die Quarkmasse gebt. Ober statt einem El Zitronensaft einen Tl Zitronensaft und 1 Tl Cointreau nehmt. Das Rezept nimmt es auch nicht übel, wenn man statt 200 gr. Quark 250 gr. nimmt. Dann geht es eben eher in Richtung luftiger Käsekuchen-Soufflé-Hybrid.