… man kann aber auch Pflaumen nehmen. Oder sonstwelches Obst. Ich hatte in meiner letzten Bio-Abo-Kiste Zwetschgen. Und da ist mir nichts Unkreativeres eingefallen, als einen Zwetschgenkuchen zu backen. Dabei dachte ich allerdings an eine Bekannte, die keinen Hefeteig mag. Soll es ja geben. Es gibt ja auch Leute, die keine rohen Tomaten mögen. Jedem also das Seine und hier eine Variante des Zwetschgenkuchens für alle Hefeteig-Nichtmöger oder Nichtkönner: bei dem Kuchen kann so gut wie gar nichts schiefgehen. Gut, man könnte vergessen, einkaufen zu gehen. Das liegt dann aber nicht am Rezept. Jetzt geht es los:
Im Idealfall solltet Ihr alles auf dem Bild hier daheim haben: Ei, Margarine, Milch, Mehl, Backpulver, Vanillezucker und normalen Zucker und Zwetschgen. Zusätzlich noch eine Prise Salz und Puderzucker oder Zucker/Zimt-Mischung.

Ihr fangt damit an, daß Ihr die Zwetschgen entsteint. Dann sollte es ungefähr ein Teller voll sein. Es macht aber auch nichts, wenn es mehr oder weniger Zwetschgen sind. Probiert die Zwetschgen. Wenn sie sehr sauer sind, dann könnt Ihr sie noch etwas zuckern, denn der Teig an sich ist nicht soooo süß. Dann werden 200 gr. Mehl zusammen mit 1 Päckchen Backpulver, 1 Päckchen Vanillezucker und 3 Eßlöffel Zucker in eine Schüssel gesiebt.

Als nächstes werden in einem kleinen Topf 50 gr. Margarine + 1 extra Eßlöffel Margarine geschmolzen. Der extra Eßlöffel ist zum Ausfetten der Springform gedacht, Wenn also die Margarine geschmolzen ist, gleich die Springform einfetten und bemehlen und den Rest der Margarine zum Mehl gießen.

Jetzt kommen noch 200 ml Milch dazu, eine Prise Salz und 1 Ei. Wenn Ihr schon am Milch einschenken seid, gießt noch mal eine halbe Tasse Milch separat ein und stellt sie beiseite.
Was jetzt kommt, ist unheimlich wichtig. Ihr wollt schließlich Kuchen produzieren und keine Ziegelsteine: jetzt wird das Ganze kurz (!) mit dem Rührgerät verrührt. Wirklich nur solange, bis kein Mehl mehr zu sehen ist. Je länge man Rührteige mit dem Mehl rührt, desto schlechter geht der Kuchen später auf und desto fester wird er.
Sobald alles verrührt ist, in die gefettete und bemehlte Springform gießen. Nicht vergessen, die Schüssel jetzt nicht zu intensiv auszukratzen, sonst entgeht Euch das Beste: hinterher die Teigreste aus der Schüssel schlecken.
Dann die Zwetschgen dekorativ, kreativ oder so chaotisch wie Ihr mögt auf den Teig legen, am Besten mit der Schnittfläche nach oben oder leicht schräg. Wie gesagt, es ist egal, wie viele Zwetschgen da drauf landen. Gut, mit einer Zwetschge wäre es etwas albern, aber nehmt einfach so viel Ihr habt oder wollt. Oder Pflaumen. Oder Kirschen. Oder Mirabellen….

Ok, jetzt kommt das Ganze bei 180°C für ca. 40 – 50 min in den Ofen. Das kann je nach Ofen auch länger dauern, das muß man ausprobieren. Bei mir war er nach 45 min durch (Stäbchenprobe). Oh, und backt den Kuchen bitte nicht bei Umluft, sonst wird er etwas trocken. Und jetzt kommt die halbe Tasse Milch zum Einsatz, die wir vorhin auf die Seite gestellt haben: ca. 5 Minuten bevor Ihr den Kuchen rausholt fangt Ihr an, ihn mit Milch zu bepinseln. Sobald die erste Runde eingezogen ist, noch mal pinseln, so lange, bis er rausgeholt wird. Dann noch ein letztes Mal einpinseln. Das sorgt dafür, daß der Kuchen richtig schön saftig wird.

Keine Sorge, wenn jetzt in den Zwetschgen kleine Milchseen stehen, die saugt gleich der Puderzucker auf.

Jetzt wird der Kuchen einfach mit Puderzucker oder mit Zucker/Zimt oder, wie bei mir, mit Mohn/Puderzucker bestreut. Abkühlen lassen, dann anschneiden und auffuttern.

Am Besten noch mit Sahne, aber die war grade aus. So, wie man sieht, kann man Zwetschgenkuchen tatsächlich ohne Hefeteig backen. Und war doch wirklich gar nicht so schwer, oder?