Meine Kochbücher…Nr. 118

Früher war der Sonntagsbraten ein absolutes Luxusprodukt. Da sich nicht jeder Fleisch leisten konnte, wurde ein Braten eben nur zu besonderen Gelegenheiten und am Sonntag serviert. Je höher das Einkommen, desto häufiger konnte man sich Fleisch auf dem Tisch leisten. Heutzutage ist der Fleischkonsum interessanterweise sogar parteienabhängig! Eine von der Zeit in Auftrag gegebene Umfrage brachte zutage, daß die FDP-Wähler am häufigsten Fleisch essen (61 % mehrmals wöchentlich). Nun, egal welcher Partei man sich zugetan fühlt, das nächste Buch ist auch was für Grünen-Wähler: “Braten” von 2004 aus dem Seehammer Verlag.
Braten
150 Seiten Braten, das ist eine Menge. Da kann man zu Recht vermuten, daß nicht nur Klassiker wie Böfflamot oder Sauerbraten nach rheinischer Art hier zu finden sind. Eigentlich sind sogar die meisten Rezepte nichts, was man gewöhnlich so bekommt: so findet man Spanferkelkeule mit Dunkelbiersauce, Schweinebauch mit Kastanien-Birnenkraut oder, mal ganz exotisch, geschmorte Lammbrust in Süßholz und Brinjal!

Das schöne am Braten ist ja, daß man, obwohl man relativ lange aufs Essen warten muß, eigentlich ziemlich wenig Arbeit hat. Ist alles erst mal im Ofen, muß man nur noch warten. Folgt man den Anleitungen, ist das auch hier so. Auch die Garzeiten passen, es empfiehlt sich aber, doch ein Bratenthermometer zu verwenden. Sicher ist sicher.

Sogar wer noch nie einen Braten gemacht hat, sollte hiermit zurechtkommen. Was soll man noch groß sagen? Hier an diesem Werk paßt alles: leckere Bilder, leckere Rezepte, einfache Anleitung und Zubereitung, Profitips, Beilagenempfehlungen und sogar Vorschläge, was man mit den Resten machen soll. Und die Beilagen gibt es als Rezept sogar am Ende des Buchen auch noch: Rotkohl mit Preiselbeeren oder Semmelknödel. Und Nachspeisen: Marillenknödel! Also, hier stimmt wirklich alles, selten ein so in sich stimmiges Kochbuch gesehen. Absolut zu empfehlen!

Wirsing, Sususi

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