Wusstet Ihr, daß die allererste Mikrowelle ca. 350 kg wog? Nicht gerade Praxistauglich, würde ich sagen. Glücklicherweise hat sich das inzwischen geändert und die Heimgeräte sind schön handlich. Und, ehrlich gesagt, ganz ohne Mikrowelle möchte ich auch nicht mehr auskommen. Sie ist halt für manche Dinge unheimlich praktisch – für eine Single-Portion Kakao zum Beispiel. Dafür schmeiß ich sicher nicht den Herd an. Jetzt kann man mit einer Mikrowelle aber nicht nur Sachen aufwärmen sondern sozusagen von der Pike auf kochen. Wenn man weiß, wie. dabei hilft „Das große Mosaik Mikrowellen Kochbuch“, hier in der Sonderausgabe von 1993 für den Gondrom Verlag.
Die 159 Seiten enthalten zunächst eine kleine Einführung in die Mikrowelle: Wie funktioniert sie, Reinigung und Pflege und natürlich Kochpraxis. Dann folgen 200 Rezepte, mit Bild, die vom Sauerbraten „beschwipst“ über Tomaten-Ketchup bis zum Rotbarsch in Apfel-Curry-Sauce eigentlich alles liefern, was man mit einer Mikrowelle so machen kann.
Die Rezepte sind abgestimmt auf eine Mikrowelle mit einstellbarer Watt-Zahl und erfordert zudem noch ein Kombi-Gerät (Mikrowelle mit Backofen), deshalb eignen sich die Anweisungen nicht für alle Mikrowellen und einige Rezepte eignen sich für reine Mikrowellen überhaupt nicht. Da aber sehr viele der heute verkauften Geräte doch schon mit so ziemlich allem ausgestattet sind, haben viele damit sicher keine Probleme.
Schön ist auch, daß für jedes Rezept das passende Geschirr angegeben ist (das ist wirklich unterschiedlich, Glas verhält sich anders als Porzellan und Kunststoff).
Joa, die Rezepte funktionieren. Sie müssen teilweise von den Garzeiten noch etwas ausprobiert werden, auch Glasgeschirr ist nicht gleich Glasgeschirr und natürlich selber abgeschmeckt werden. Was dabei rauskommt geht einfach und schmeckt ok, aber mehr ist bei Mikrowellen-Gerichten, auch selber gemachten, halt einfach nicht drin. Damit es wirklich fast wie vom Herd schmeckt, ist eine ganze Menge Übung gefragt, sonst besteht leicht die Gefahr, daß das Gemüse matschig, der Fisch steinhart und die Kartoffeln noch nicht durch sind.
Kann man. Muß man nicht. Gibt aber auch schlechteres.
Oh, und wer Angst hat, wegen der Strahlung: Mikrowellen funktionieren mit elektromagnetischer Strahlung. Diese regt die Wassermoleküle an, schneller zu schwingen und wer sich an den Physikunterricht erinnert: je schneller sich etwas bewegt, desto wärmer wird es. (Ich könnte jetzt ausholen und die Funktionsweise eines Magnetrons bei der Erzeugung elektromagnetischer Wechselfelder und deren Wirkung auf Dipolmoleküle erklären, aber dann reicht die eine Seite nicht. Wer´s genau wissen will, darf mir gerne schreiben, dann erklär ich es demjenigen gerne…*g*). Jedenfalls ist das das ganze Geheimnis: schnelleres bzw. wärmeres Wasser. Da ist nichts, wo irgendwie Essen verstrahlt wird, oder Rückstände bleiben oder so. Natürlich kann ich die Vitamine verkokeln, aber das kann ich auf dem Herd genauso.
Wirsing, Sususi