Aujourd’hui, nous sommes en France… In diesem 568 Seiten starken Werk von 1979 aus dem Hallwag Verlag findet sich buchstäblich eine kulinarische Tour de France mit Rezepten aus Restaurants und Hotels quer durch ganz Frankreich.
Ob Suppen, Vorspeisen, Confits oder Meeresfische…26 verschiedene Kategorien präsentieren eine grande cuisine, die eines Fernand Point würdig ist. Auf den ersten Blick wirkt das Werk allerdings erst mal fast erschreckend: dick; ganz in schwarz/weiß ohne Farbbilder, die das ganze auflockern, bzw. präsentieren, wie das fertige Gericht aussehen soll; ellenlange Zutatenlisten. Zumindest letzteres resultiert allerdings daraus, daß die Zutaten auf den Rand geschrieben wurden. So kann sich ein Satz wie „die weißen, zarten Blätter von 4 Stangen Lauch in feine RInge geschnitten“ schon mal über 4 Zeilen erstrecken. Die meisten Zutatenlisten sind also gar nicht so lang und kompliziert, wie sie auf den ersten Blick wirken.
Zu den Rezepten ist immer das Restaurant aus dem das Rezept stammt und der Ort, wo es sich befindet angegeben. Weiter wird natürlich der französische Name genannt, die deutsche Übersetzung/Erklärung findet sich dann auch noch unter der Überschrift.
Anfänger werden sich mit diesem Werk schwer tun. Begriffe wie „sautieren“, „Mirepoix“ oder „Cocotte“ sollten dem Hobbykoch hier schon geläufig sein, auch wenn im Anhang ein Glossar dieses noch einmal erläutert. Wer aber kein ganz unbeschriebenes Blatt in der Küche ist, der darf sich auf Gaumenfreuden höchster Güte freuen: Fricassée de Poulet a al crème d´Estragon, Cote de Boef Sauce Marchand de vin oder Émincé de pommes de terre aux champignons zum Beispiel. Viele Rezepte hier drin sind, wenn man sie einmal gekocht hat, einfacher als man am Anfang gedacht hätte. Der pompöse Name tut natürlich dann sein übriges; gegrillte Miesmuscheln klingt natürlich nicht so wie Moules grillées a la provencale. Also ruhig mal rantrauen, Französische Küche ist gar nicht soooo schwer, wie man auf Grund des Resultats glauben könnte.
Wirsing, Sususi