Hacienda Stuttgart

Vor kurzem waren wir im „Hacienda“ in Stuttgart. Das Hacienda ist laut Homepage ein(e) Mexican Bar/Restaurant. Von außen fotografieren hätte übrigens wenig Sinn gemacht, denn da wäre das Spaghettissimo drauf gewesen. Das Hacienda ist sozusagen im Keller, also einfach die Treppe runter. Da es unten natürlich keine natürliche Beleuchtung gibt, muß die Bar zwangsläufig belampt werden. Was das für Auswirkungen hat, dazu kommen wir gleich.Hacienda Stuttgart
Als erstes fällt einem auf, daß es sehr dunkel, sehr laut und, zu späterer Stunde sehr voll ist. Es gab Live-Musik, in einer sehr unangenehmen Lautstärke, denn man tat sich schon schwer, seinen Nachbarn zu verstehen, die Leute gegenüber am Tisch war dann schon eine Herausforderung. Zumal die Sängerin mehr Enthusiasmus als Talent aufwies. Bitte lasst diese Dame nie, nie wieder „Killing me softly“ singen!

Die Bedienung allerdings war sehr freundlich. Wir bestellten, und kurze Zeit später stand das Essen vor einem auf dem Tisch. Bevor ich dazu was sage, lasst einfach das Foto mal auf Euch wirken, denn genau so sah es aus:
Hacienda Enchiladas vegetarisch
Durch die gelben Birnen war das Essen einheitlich Ton in Ton: braun-grauer Reis mit braun-grauem Bohnenmus mit braun-grauer Enchiladasauce über braun-grauer Tortilla. Jetzt ist allgemein bekannt, daß Geschmackstests oft bei anderer Beleuchtung stattfinden, um sich nicht durch den optischen Eindruck ablenken zu lassen. Restaurants servieren Gerichte sogar schon mal im Dunkeln. Alles mit dem Effekt, daß man sich stärker auf den Geschmack konzentrieren könnte. Betonung liegt auf könnte, weil, hier war nichts, worauf man sich konzentrieren konnte!

Der Reis war noch das Beste an der ganzen Geschichte, er war grade so an der Grenze zu matschig vorbeigeschrammt. Ich zog ein ca. 3 cm großes Paprikastück dazwischen hervor, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es zum Reis oder zum Salat gehörte. Ein paar Dosenerbsen waren auch zu finden. Dafür war der Geschmack ok, vielleicht für manchen ein wenig viel Kreuzkümmel. Das Bohnenmus war eine klumpige, pampige, bröselige, geschmacklose Frechheit! Richtige Frijoles refritos sind cremig, saftig und würzig und haben mit dem hier ungefähr so viel gemeinsam wie Austern mit Kohlmeisen.

Zwischen den Tortillas war der Salat. Jetzt kann man sich selber vorstellen, was passiert, wenn ich kleingeschnittenen Eisbergsalat zwischen heiße Tortillas rechts und links, warmen Reis oben und warmes Bohnenmus unten schichte! Die Sauce war undefinierbar säuerlich ohne Salz, Pfeffer oder sonstigen Geschmack. Was die Tortillas angeht, die waren mit dem selben pamig-widerlichen Bohnenmus gefüllt, welches oben auf dem Teller rumlag. Die sogenannte Enchilada-Sauce war geschmacklich nicht zu orten, sie hätte auch gar nicht vorhanden sein können (obwohl sie auf dem Bild deutlich zu erkennen ist).

Wer mich kennt, der weiß, daß ich zu geizig bin, um Sachen auf dem Teller liegen zu lassen. Sogar, wenn es nicht so meinen Geschmack trifft. Noch nie in meinem ganzen Leben bin ich auf ein Gericht gestoßen, welches dermaßen unessbar war, daß ich es nicht zumindest fast aufgegessen habe. Hier streikten sämtliche Geschmacksknospen nach der Hälfte der Portion und das war das erste Mal, daß ich lieber hungrig nach Hause gegangen bin!
Aber, wie ein Tischnachbar so treffend bemerkte: „Die Gurken waren frisch.“

Das einzig Gute war an diesem Abend der selbstgemachte Eistee. Obwohl ich bezweifle, daß der Tee jemals sehr viel vom grünen Tee gesehen hat, war er schön zitronensaftig und säuerlich. Sehr erfrischend und sehr passend zum Thema Mexikanisch. Wem der Tee zu sauer war, der bekam noch Zucker zum Selber süßen serviert. Das war gut.

Vielleicht hätte ich einfach Chicken Wings nehmen sollen. Packung auf, rein in die Fritteuse/Ofen, auf den Teller. Da kann man sehr wenig falsch machen. Aber sorry, wenn ich schon Tex-Mex Küche anbiete, dann doch bitte wenigstens auf Lieferservice-Niveau. Sogar die haben bisher alle Tortillas und Enchiladas wenigstens eßbar bekommen!

So hätte das Essen übrigens bei normalem Licht ausgesehen. Macht die Sache auch nicht wirklich besser.
Hacienda Enchiladas
Das ist das bisher schlechteste Essen, was ich auswärts jemals serviert bekommen habe, und wenn ich daran zurückdenke, schütteln sich meine Geschmacksknospen immer noch!

Wirsing, Sususi

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