Glaubt man den Umfragen, dann steht die “asiatische” Küche mit auf den vordersten Plätzen. Dabei ist allerdings zu beachten, daß “asiatische Küche” für viele einfach der China-Schnellimbiß um die Ecke ist. Wobei ich zugeben muß, daß ich dort auch ab und an mal anzutreffen bin, obwohl das dort servierte Essen nicht unbedingt tatsächlich mit chinesischem Essen zu tun hat. (Ausnahmen gibt es natürlich auch hier). Noch dazu, wo es gerade in China so viele unterschiedliche Regionalküchen gibt, daß man eigentlich von “dem chinesischen Essen an sich” gar nicht reden kann. Für jeden, der der chinesischen Schriftzeichen nicht mächtig ist, dem bleibt bloß ein Buch wie “Chinesisch kochen” aus dem Gräfe und Unzer Verlag von 1994 um sich an originalen Rezepten zu versuchen.
Schon mal frittierte Milch gegessen? Oder gebratene Tintenfische in Bohnensauce oder gedämpftes Senfgrün mit Sojabohnen-Sauce? Nicht? Kein Problem, hier sind auf 64 Seiten die originalen Rezepte dazu zu finden. Man sieht, mit dem gewohnten Imbiß-Essen hat dies hier nichts zu tun.
Wer allerdings noch nie mit asiatischer Küche zu tun hatte, der wird hier über Zutaten stolpern, die zwar in einem kleinen Glossar erklärt werden, die aber nicht im normalen Supermarkt zu finden sein werden. Trotzdem sind diese Zutaten für die Gerichte essentiell und leider meistens bloß in geringen Mengen pro Gericht verarbeitet. Wer also nicht weiß, was er mit Hoisin-Sauce, Misopaste oder Lilienknospen sonst noch so anfangen kann, der sollte besser hier drauf verzichten und sich lieber an der italienischen Küche versuchen. Jeder, der sich allerdings rantraut, der wird erleben, wie sich teilweise ungewohnte Geschmäcker auf dem Teller entfalten; einerseits durch viele bekannte Grundzutaten dem Gaumen etwas vertraut, andererseits exotisch durch die unbekannte Würze.
Die Anleitungen sind zwar nicht besonders ausführliche, aber man kommt damit zurecht und immerhin gibt es ein Bild, mit dem man hinterher vergleichen kann, was rauskommen hätte sollen. Das klappt aber erst nach viel Übung.
Wirsing, Sususi
P.S.: Dies war übrigens mein allererstes eigenes Kochbuch; ich habe es mal zum Geburtstag bekommen.