Wie sagt man doch in Ungarn so schön? “Der eine wünscht sich Ruhm, der andere Reichtum, aber alle wünschen sich Paprikagulasch”. Mit anderen Worten, Paprika ist so unglaublich toll, daß man gar nicht ohne kann. Wobei hier allerdings von der Gemüsepaprika die Rede ist, die Gewürzpaprika kriegen wir ein anderes Mal. Jedenfalls ist das “Paprika Kochbuch” von 1990 aus dem Richter Verlag ganz diesem lateinamerikanischen, äußerst farbenprächtigen Gemüse gewidmet.
Paprika gibt es nicht nur in rot, gelb oder grün sondern auch zum Beispiel in violett oder braun. Die Rezepte auf den 72 Seiten hier geben immer an, welche Farbe sich für welches Rezept eignet. Die Farben unterscheiden sich nämlich nicht nur im Geschmack (gelb am mildesten, grün meistens etwas bitterer als die anderen Farben und läßt sich nicht gut schälen): violette oder braune Sorten verlieren ihre schöne Farbe beim Erhitzen, sollten also nur kalt verwendet werden.
Obwohl nicht jedes Rezept ein Bild dabei hat. dürften sich hier vorstellungstechnisch keine großen Herausforderungen ergeben. Der Großteil der Rezepte ist relativ simpel und die meisten davon kennt man eigentlich schon: Paprika-Schafskäse-Salat, marinierte Paprika, Paprika-Zucchini-Gemüse mit Fisch oder Paprikaschoten mit Reisfüllung. Deshalb ist das Buch diesmal auch für erfahrene Kocher eigentlich weniger geeignet, denn diese dürften hier weder etwas Neues noch Spannendes finden. Anfänger dürften hier eher etwas davon haben, obwohl einige Beschreibungen nicht grade anfängertauglich sind (“Lammkeule mit Baumwollfaden binden,…”).
Trotzdem ein schönes Basiswerk, durchaus familienfreundlich, aber man sollte sich nicht zu viel versprechen.
Wirsing, Sususi