Wenn man im hiesigen Supermarkt einen Blick in die Tiefkühltheken wirft, dann könnte man fast der Meinung sein, Fisch existiert eigentlich nur in Ring-, Stäbchen-o. Blockform. Daß dies nicht ganz richtig ist, geht einem dann auf, wenn man bei Nordsee vorbeischaut. Dort gibt es Fisch auch in Brötchen-Form. Jetzt muß man der Fairness halber sagen, daß Nordsee auch Fisch in seiner natürlichen Form zu bieten hat, wobei hier von Filiale zu Filiale ganz schöne Qualitätsunterschiede auftreten können. Der Vorteil daran ist, natürlich, daß heute keiner mehr angeln gehen muß, der Fisch essen will. Es ist heutzutage also nicht mehr schwer, sich mit der Grundzutat des folgenden Werkes zu versorgen: „Maritime Leckereien – Das Fischkochbuch von der Waterkant“ aus dem Ditzen & Co Verlag von 1976.
Es ist ein Jammer, daß dieses 120 Seiten starke Buch kaum Bilder enthält, bis auf ein paar zwischendurch verteilte Farbtafeln. Ansonsten würden einem bei Rezepten wie Matjesfilet „Gourmet“, Krabbensteak „Büsumer Art“ oder Bremerhavener Fischsuppe garantiert sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen. So muß man sich erst ein bißchen durchlesen, bevor das passiert. Dann jedoch findet man hier eine sehr umfangreiche Rezeptsammlung, die hauptsächlich einfache und schnelle aber auch ein paar aufwendigere Gerichte bereithält. Leider sind die meisten Rezepte ein wenig knapp gehalten – Zeitangaben zur Garzeit fehlen fast völlig (außer bei den Ofengerichten). Wenigstens Richtwerte wären hier wünschenswert gewesen.
Ansonsten gibt es nur noch zu sagen: die Rezepte funktionieren. Und irgend ein Fischkochbuch sollte sich in jedem Haushalt finden. Warum also dann nicht dieses?
Oh, eines noch: Nordsee ist nicht unbedingt die beste Quelle für frischen Fisch. Aber eben manchmal leider die einzige und die Auswahl ist mal so, mal so. Bei so viel Rezeptauswahl kann man aber auch leicht mal umplanen, wenn der Heilbutt grade aus ist. Räucherlachsforelle ist ja auch was Feines.