Heute kam der Winter zurück… es schneit! Zwar sind wir noch meilenweit von kanadischen Wintertemperaturen entfernt, aber trotzdem: „Canada – Excellence at your table“ von 2006 paßt irgendwie heute zum Wetter.
Wie man vielleicht aus dem Titel schon entnehmen kann, es handelt sich um rund 125 Seiten kanadischer Rezepte – auf Englisch natürlich! Wem jetzt zu kanadischer Küche auf Anhieb mehr einfällt als Ahornsirup, dem sei gratuliert. Ehrlich gesagt, mir wäre jetzt nichts „typisch Kanadisches“ eingefallen – aber darum gibt es ja Kochbücher.
Ahornsirup kommt hier zwar auch vor, aber die Rezepte sind dann doch schon mehr: Stuffed Cranberry Beef Roast, Mountie Chili oder Cretons of Green Lentils and Chives zeigen, daß in der Kanadischen Küche mehr Raffinesse steckt, als man ihr vielleicht zugetraut hätte – immer vorausgesetzt, das Englisch funktioniert. Dann sind die Rezepte aber gut beschrieben – wobei, ohne Erfahrung läuft hier nichts; so einfach, wie die Rezepte sich anhören, sie haben doch ihre Tücken: manche Rezepte erfordern mehrere Schritte in schneller Folge oder parallel zueinander und manche klappen einfach nicht nach der Beschreibung ohne Erfahrung (z. B. der Shortcrust Pastry-Teig).
Sonst hat man hier eine schöne Mischung aus Hauptgerichten, Beilagen, Vorspeisen und sogar sehr leckeren Getränken (der Snowball-Martini z. B.) – dafür gibt es aber einige Zutaten, die sich bei uns zumindest hier in der Gegend nicht so einfach auftreiben lassen. Bison-Steak ist ja inzwischen sogar ab und an im Supermarkt zu finden, aber mit Canadian Ice Cider wird es da schon schwieriger. Notfalls muß man eben improvisieren, auch wenn damit der „authentische“ Geschmack etwas verschoben wird. Nicht jeder hat einen guten Feinkostladen…
Wenn man die Rezepte zusammengebastelt kriegt, dann kann man damit durchaus Eindruck schinden. So was muß auch mal sein…
Wirsing, Sususi