Kennt Ihr das? Ihr wundert Euch über den komischen Geruch aus der Küche, kriegt auf Nachfrage, was ER denn macht die gefährliche Antwort: „Nichts“ (das ist bei Männern genau so gefährlich wie bei Kindern!) und stellt bei Inaugenscheinnahme fest, daß jemand versucht hat, drei Tassen Reis in einem 250 ml Topf zu kochen…. So oder so ähnlich dachte sich das wohl der Autor des folgenden Werkes: „Heute koche ich! Das Kochbuch für Männer“.
Laut Einleitung sollte hier der Hauptaugenmerk darauf liegen, daß Mann und Sohn schnöde von Mama im Stich gelassen wurden (die derweil Urlaub bei Oma macht….) und nun selber fürs Abendessen sorgen müssen. An sich ja keine schlechte Idee, für solche Fälle ein hilfreiches Werk zu schreiben, daß den Daheimgebliebenen zur Seite steht.
Leider muß man hier jedoch sagen: Ziel verfehlt. Abgesehen davon, daß sich in solch einem Fall kaum ein Mann, der bisher noch keine Ahnung vom Kochen hat, hinstellt und sagt: „Sohn, heute gibt es lecker Apfleküchle im Emmentaler-Mantel auf Rotweinschaum.“ Oder „Klare Gemüsebrühe mit Eierstich“. Oder „Zucchinipuffer mit Haferflocken“. Wenn man wenigstens Fleischküchle statt Zucchinipuffer genommen hätte… Also, die Rezeptauswahl überzeugt gar nicht.
Desweiteren sind von den 100 Seiten, wenn man die nützlichen Tipps abzieht, (die nicht wirklich nützlich sind und zum Teil auch nicht richtig…) noch rund 36 Rezepte übrig – von denen viele Fehler enthalten: bei der Spargelsuppe steht das Ei zum legieren in der Zutatenliste, taucht im Rezept aber nicht mehr auf. Die Mangomousse wird, wenn man der Anleitung so folgt wohl nur klumpige Pampe, denn Gelatine löst sich nicht in kaltem Wasser. Man weicht sie in kaltem Wasser ein und löst sie dann warm auf…. außer man nimmt Sofort-Gelatine, dann muß man das so aber bitte in die Zutatenliste schreiben! Der Puszta-Blechkuchen war geschmacklich eine einzige Katastrophe und alle anderen bisher ausprobierten Rezepte waren fade bis zum geht nicht mehr!
Weder Anfänger noch Fortgeschrittene werden mit den hier beschriebenen Rezepten glücklich – dann doch besser die Nummer vom Pizzaservice an den Kühlschrank hängen.
Nein, hiermit tut sich keiner einen Gefallen (und auch keinem anderen – nicht mal als Gag-Geschenk)! Absolut abzuraten und Finger weg davon!
Wirsing, Sususi