Ok, gibt es überhaupt eine leckerere Beere als die Heidelbeere (Blaubeere ist das selbe, klingt aber schöner…)? Gibt es nicht! Kein Wunder also, daß so ziemlich jedes Land ganz viele Varianten von Blaubeerkuchen hat. Da gibt es aus Deutschland den Plauener Heidelbeerkuchen, die USA haben Blueberry Pie und die Schweden ihre Blåbärstart.
Alle drei haben eines gemeinsam: es sind im Ursprung total einfache, schlichte Rezepte, die aus nur wenigen Zutaten bestehen: Mürbeteig, Zucker und eben Blaubeeren. Das war´s. Klar, es gibt die Varianten mit Baiser oder Quark oder Guß oben drauf… alles recht und schön, aber nirgends kommt der Blaubeergeschmack so zur Geltung wie bei dem einfachen Rezept. Und das könnt Ihr ganz leicht umsetzten. Sogar, wenn Ihr gerade erst festgestellt habt, daß unter Euren Herdplatten massig viel Stauraum ist, den man auch für Pizza verwenden kann…
Was Ihr braucht hängt so ein wenig davon ab, welche Form Euer Kuchen haben soll: für ein Blech (was ich nicht empfehlen würde – es gibt kaum eine Sache, die im Ofen mehr Sauerei anrichtet als Blaubeerkuchen auf dem Blech!) braucht Ihr etwas mehr Mürbteig als hier. Das Originalrezept von hier kriegt Ihr im P.S. Ich habe außnahmsweise mal die total faule Variante gewählt, nämlich den fertigen Mürbteig. Der reicht für eine Springform oder eine Tarteform.
Also: 1 Mürbteig, 5 Eß Zucker, 500 gr. Blaubeeren (oder etwas mehr, kauft eine TK-Packung mit 750 gr, das reicht auf alle Fälle) entweder frisch oder gefroren und Semmelbrösel. Die Semmelbrösel sorgen dafür, daß Euer Kuchenboden nicht total durchweicht. Trotzdem dürft Ihr hier keinen knusprigen Boden erwarten. Er wird weicher sein als sonst. Das liegt daran, daß Ihr auf dem Kuchen sozusagen Marmelade kocht.
Das ist auch der Trick, warum die Blaubeeren auf dem Kuchen bleiben, ohne runterzufallen: durch den Zucker kocht der Saft der Blaubeeren auf dem Kuchen geleeartig ein.
Rollt den Mürbteig rund aus. Solltet Ihr etwas Teig übrig haben, legt den einfach in Streifen oben drauf auf die Blaubeeren. Mürbteig enthält viel Fett, deshalb könnt Ihr Euch das sonstige Einfetten der Form sparen. Dann streut Ihr den Boden mit Semmelbröseln aus, bis überall eine dünne Schicht Semmelbrösel liegt.
Auf die Semmelbrösel verteilt Ihr die (noch gefrorenen) Blaubeeren. Entweder, bis Eure Packung leer ist, oder die Blaubeeren bis zur Oberkante Teigrand stehen.
Bei ca. 500 Gramm Blaubeeren kommen 5 Eß Zucker über die Blaubeeren. Also ca. 1 Eß je 100 gr. Glaubt mir, es wird nicht zu süß, aber der Zucker ist nötig, um den Saft der Beeren zum gelieren zu bringen, also nehmt nicht weniger. Legt in den Ofen unter Eure Form einen Bogen Packpapier. Auch wenn Ihr eine Springform benutzt. Ein kleiner Riß im Teig und Ihr könnt danach stundenlang den Ofen schrubben… Auch blubbert und spritzt der Beerensaft munter vor sich hin…
Das ganze kommt bei 180 °C nur noch 60 Minuten in den Ofen…. fertig. Oh, und macht Euch keine Sorgen, wenn Ihr meint, es kommt vielleicht etwas viel Flüssigkeit aus den Beeren… die kocht schon ein. Spätestens 10 Minuten vor Ende der Backzeit sieht man, wie das Blubbern etwas zäher und langsamer wird… Bis zum Ende ist dann fast alles verkocht und der Rest, wenn Ihr da mit dem Löffel oder Finger (heiß) reinstippt, dann werdet Ihr sehen, daß es nicht mehr „flüssig“ ist.
Das ist vielleicht optisch nicht der schönste Kuchen, den man backen kann, aber definitiv mein Lieblingsblaubeerkuchen. Laßt ihn in der Form auskühlen und schneidet ihn dann auch drin in Stücke zum rausnehmen. Wie gesagt, der Boden wird hier nicht hart sein.
Am besten schmeckt er lauwarm mit Vanilleeis oder abgekühlt mit geschlagener, ungesüßter Sahne…. Mjam! Wenn Ihr Geduld habt, dann laßt ihn bis zum nächsten Tag in Ruhe, bevor Ihr ihn anschneidet… das tut ihm gut.
Wirsing, Sususi
P.S:
Hier das original Mürbeteigrezept zum Kuchen fürs Blech:
450 gr Mehl, 150 gr. Butter, 100 gr. Zucker, 3 Eigelb. Daraus einen Mürbeteig kneten, zu einer Kugel formen, in Pergamentpapier einwickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Dann ausrollen und ein gebuttertes Backblech damit auslegen…
Sonst weiter wie oben.