… der eigentlich ein Pudding ist. Verwirrt? Ist doch ganz klar: was wir heute Pudding nennen, war früher ein Flammeri. Und damals war ein Pudding etwas, was in einer Puddingform im Wasserbad gekocht wurde und zwar sowohl herzhaft wie auch süß. Aus meinem nächsten Kochbuch, daß ich Euch vorstellen werde stammt das heutige Rezept von 1937 für “gekochten Kuchen”. Er sieht zwar aus wie ein Napfkuchen, (der Teig könnte auch gebacken werden) ist aber ein Pudding.
Beginnen wir einfach mit den Zutaten: 250 gr. Mehl, 150 gr. Zucker, 125 gr. geriebene Nüsse, 1/2 Tütchen Backpulver, 4 Tropfen Bittermandelaroma, 1 Ei, 1/8 l. Milch und etwas Margarine und Semmelbrösel für die Puddingform.
Am besten gleich mal einen großen Topf mit Wasser aufsetzten und während des Teigvorbereitens zum Kochen bringen.
Den Zucker mit dem Aroma und dem Ei schaumig schlagen.
Dann das Mehl dazusieben (Achtung, bitte langsamer rühren, sonst verteilt sich eine Mehlstaubwolke über die Küche!), die Milch und die Nüsse dazurühren. Das Resultat sollte dann in etwa so aussehen. Der Teig ist ziemlich fest.
Eine Puddingform mit Margarine (oder weicher Butter) gut einschmieren. Wirklich, manscht da ruhig mit vollem Einsatz der Finger (Nägel schön kurz schneiden…) da drin rum, die Schicht sollte wirklich nicht zu dünn sein! Mit einem Backpinsel kommt man hier nicht weit, das wird, zumindest bei meiner Form, zu dünn. Gut mit Semmelbröseln ausstreuen. Dann den Teig einfüllen, möglichst gleichmäßig um die Mitte herum verteilt, sonst geht er später auf einer Seite stärker hoch.
Jetzt die Form verschließen und in den Topf mit heißem Wasser stellen. Das Wasser sollte ca. 3 cm unter dem Rand aufhören, sonst könnte es beim Blubbern reinlaufen. Sollte der Pudding/Kuchen doch mal schief hochgehen, kriegt die Form leicht Schlagseite. Dann einfach einen Kochlöffel quer über die Form und den Topf legen und mit dem Topfdeckel festklemmen. Deckel drauf und 1 1/2 Stunden kochen lassen. Nicht auf voller Pulle kochen lassen, sondern mehr so grade am sprudeln. Immer wieder mal nachschauen, ob man Wasser nachgießen muß (so alle 30 min sollte reichen).
Nach der Kochzeit aus dem Wasserbad nehmen, Deckel aufmachen und ein nasses Handtuch um oder unter die Form legen. So löst sich der Pudding/Kuchen dann leichter.
Ca. 10 Minuten abkühlen lassen, dann auf einen Teller stürzen. Jetzt noch mit Schokoladenglasur oder Zuckerguß überziehen, oder mit Puderzucker bestäuben; was Euch so gefällt.
Bei mir wurde es diesmal gelber Zuckerguß.
Und? Sieht essbar aus, oder? Schmeckt sogar. Wer hätte das gedacht? Also, auf dem nächsten Flohmarkt mal schnell nach einer Puddingform suchen, jetzt wisst Ihr ja, was man damit machen kann…
Wirsing, Sususi