Richtig, das ist ein frischer Aal. Wie kam ich da drauf? Das letzte Mal, als ich in einem alten Kochbuch blätterte (wo drin auch sonst? *g*), stieß ich auf diverse Rezepte mit Aal und da stellte sich mir natürlich die Frage: „Aal, huhm? Warum gibt´s den eigentlich so selten?“
Hm, ein Grund dürfte wohl sein, daß Aal nicht gerade billig ist – 4,50 € kann man schon pro 100 gr. rechnen. Zum anderen ist Aal ein Fisch, der in den heutigen Geschäften hauptsächlich in geräuchertem Zustand auftritt – Vorbestellen ist also fast unumgänglich. In der TK-Abteilung braucht man übrigens nicht zu suchen: Aal eignet sich ganz schlecht zum Einfrieren. Da es ein sehr fettiger Fisch ist, schmeckt man schon nach knapp 6 Wochen deutliche Veränderungen – also bitte frisch holen. Hat man es also geschafft, ein frisches Exemplar an Land zu ziehen, hat man das Schwierigste schon fast hinter sich.
Was jetzt noch zwischen mir und dem Aal stand, war die Haut. Fast überall hört man Horrorstories, wie schwierig es angeblich sei, einen Aal auszuziehen.
Dabei ist es wirklich einfacher, als man denkt. Erst mal den Kopf abschneiden. Dann am Rand die Haut etwas vom Fleisch abschaben und wie eine Lasche rundherum auf einer Länge von ca 3 cm vom Fleisch ablösen ungefähr so, als würde man einen Aufkleber vom Trägermaterial abziehen. Jetzt hat man ein Stück, an dem man den Aal buchstäblich schälen kann – einfach mit einem Handtuch packen (ist zwar nicht richtig glitschig, aber schon rutschig) und kräftig (!) nach unten zum Schwanz hin ziehen.
Ok, wenn der Aal jetzt so aussieht, dann hat alles geklappt, wer jetzt irgend etwas anderes vor sich liegen hat, der sollte sich eine bebilderte Anleitung suchen und es einfach noch mal versuchen. *g*
Den gehäuteten Aal in Stücke schneiden.
DIese werden in einer Pfanne mit Olivenöl, Salbei und zwei zerdrückten Knoblauchzehen angebraten, bis sie leicht gebräunt sind.
Die Aalstücke herausnehmen und in Semmelbröseln wenden.
Den Bratensatz mit 1 Glas Wein ablöschen und in einen Bräter geben. Die Aalstücke obendrauf setzen. Bei 200 °C in den Ofen stellen (nicht zudecken) und ca. eine halbe Stunde backen. Dabei sollte der Wein zu einer sirupartigen Konsistenz einkochen.
Das sieht dann so aus – zumindest, wenn man sich einbildet, daß man noch Weißwein daheim hat, der sich dann als Rotwein entpuppt. Hat mir aber fast besser geschmeckt.
Dazu gab es bei mir heute Pellkartoffeln. War richtig lecker, ist wirklich nur zu empfehlen! Vor allem ist es ein schön einfaches Rezept und wer Räucheraal nicht mag, der sollte ihn unbedingt mal so probieren.
Guten Appetit und Wirsing, Sususi