Langsam kann man es nicht mehr ignorieren: der Sommer ist vorbei! Es wird später hell, früher dunkel und inzwischen nachts auch schon mal ganz schön frisch. Die ideale Zeit also, um sich einen netten kleinen Schnupfen zu holen.
Deshalb möchte ich heute etwas zu Weidenrindentee erzählen. Nicht so skeptisch gucken! Immerhin rennt der gewöhnliche Kranke nicht nur sofort zum Arzt und zur Apotheke sondern kauft auch in der nächsten Drogerie alle möglichen Mittelchen und Tees, die helfen solle. Erkältungstee, Grippetee, Hustentee und was weiß ich nicht noch alles. Zugegeben: die meisten helfen wirklich. Aber ich stelle meine Tees lieber selber je nach erwünschter Wirkung zusammen.
Wer das tut, der sollte auf alle Fälle eines immer im Haus haben: Weidenrindentee.
Warum? Er enthält Salicin welches im Körper zu Salicinsäure umgewandelt wird. Halt, das haben wir doch irgendwo schon mal gehört? Stimmt, Wenn man das ganze chemisch aufbereitet und ein „Acetyl“ davorsetzt, dann hat man was? Richtig, Aspirin. Weidenrindentee ist sozusagen die natürliche Form davon.
Natürlich wirkt Weidenrinde auch ebenso wie Aspirin mit einem Unterschied: es hat in der natürlichen Form nur eine sehr geringe bis gar keine blutverdünnende Wirkung. Man kann den Tee also einsetzen wie Aspirin: bei Kopfschmerzen, Rheumaschmerzen, sonstigen Schmerzen und eben auch als Zusatz im Erkältungstee.
Zubereitet wird der Tee ganz einfach: pro Tasse 1 Tl mit heißem Wasser ca. 5 Minuten ziehen lassen. Dann trinken. Aber Vorsicht: es schmeckt leider auch wie Aspirin, deshalb lieber etwas süßen. Oder gleich in einen Tee mit Lindenblüten einbauen, die sind leicht süßlich und passen auch zur Erkältung (dazu später mal mehr).
Bitte unbedingt beachten: natürliche Heilkräuter wirken in der Anwendung genau so unterschiedlich auf die verschiedenen Menschen wie normale Arzneimittel. Deshalb können natürlich auch Nebenwirkungen auftreten. Beim Weidenrindentee können bei zu viel Tee zum Beispiel auf Grund der Gerbstoffe Magenbeschwerden auftreten oder Kreislaufbeschwerden. Deshalb sollte man (übrigens auch nicht Pfefferminztee oder sonstige gekaufte Beuteltees!) Kräutertees aber ja auch nicht literweise saufen sondern mal eine Tasse. Vielleicht zwei am Tag. Das reicht!
Wer es ausprobieren will, der Tee hält sich ca. 2 Jahre und ist leider nicht überall erhältlich. Manchmal findet man ihn in großen Tee/Kräuterläden, ansonsten muß man das Internet bemühen. Es lohnt sich aber, ihn im Haus zu haben. 100 gr. kosten zwischen 3 – 5 Euro und jetzt rechnet mal aus, was euch eine Aspirin kostet und wie viele Tassen ihr aus 100 gr. rausbekommt.
Wirsing, Sususi