Archiv für den Tag 6. Januar 2015

Kamille

Also, nach den paar Wochen Vorweihnachtszeit/Weihnachten/Silvester bin ich sooooo vollgefuttert, daß ich Essen grade nicht mehr so wirklich sehen kann…. folglich hatte ich auch keine Lust auf ein Kochbuch und dachte, wir Kräutern noch ein wenig. Heute hätte ich da Kamillenblüten anzubieten:
Kamillenblüten
Sollte man Kamille selber sammeln wollen, dann muß man aufpassen, daß man sie nicht mit der Hundskamille verwechselt – sieht fast gleich aus, hat aber keinen Wirkstoff. Das geht aber ganz einfach: die echte Kamille duftet nach Kamille und hat einen hohlen Kopf – die Hundskamille nicht.

Das zweite Wissenswerte über die Kamille ist folgendes: sie ist tückischer, als man glaubt! Immer wieder werden Empfehlungen ausgesprochen, Kamillensud bei juckenden Augen anzuwenden oder bei Erkältungen als Tee zu trinken. Dabei ist genau das eigentlich verkehrt. Die feinen Härchen der Kamille wirken nämlich äußerst reizend auf die Schleimhäute und können so sogar Bindehautentzündungen auslösen (abfiltrieren hilft nichts – Blauband vielleicht, aber schon bei Schwarzband sitzt ihr drei Tage dran, bis ihr ein paar Tassen durch habt…). Zudem wirkt Kamille auch noch austrocknend auf Schleimhäute und die Haut. Diese Wirkung ist manchmal durchaus gewünscht, z. B. bei Ekzemen, aber bei Halsschmerzen macht sie die Sache manchmal noch schlimmer…

Was macht man denn dann überhaupt mit Kamille? Zum einen wirkt sie beruhigend auf den Magen. Eine Tasse Kamillentee bei Magenschmerzen, Krämpfen, Durchfall oder Gastritis wirkt schön lindernd. Zum anderen wirkt sie entzündungshemmend. Dafür ist unter anderem das alpha-Bisabolol verantwortlich, welches oft als entzündungshemmender Wirkstoff in Kosmetikas eingesetzt wird. Bei Ekzemen, Schuppenflechte oder sonstigen Hautproblemen kann man die betroffenen Stellen mit Kamillen-Tee betupfen, bis die Probleme verschwinden.

Warum habe ich Kamille jetzt trotzdem im Erkältungstee? Also erstens, sie wirkt schon antibakteriell und entspannend. Zweitens, sie schmeckt gut. Manche Kräuter sind nicht gerade ein kulinarischer Hochgenuß und deshalb können sie ein wenig Geschmack schon vertragen. Nur, wie gesagt, aufpassen bei Halsschmerzen, dann lieber weglassen.

Wirsing, Sususi

Werbung