Archiv für den Monat Februar 2022

easy to mix Burger

Wer mich kennt, der weiß, daß ich einfach zu gerne Fleisch esse um Veganerin zu werden. Fisch sowieso. Ect pp. Trotzdem probiere ich einfach gerne mal was Neues aus, denn im Prinzip geht es mir darum, daß es mir schmeckt. Egal aus welchem Grund. Deshalb habe ich auch schon ganz viele vegane Sachen ausprobiert (manche davon richtig geil, z. B. die Pizza von Don Camillo hier, andere eher mäh und wieder andere einfach gruselig…).
Und neulich hat mich bei Lidl folgendes angelacht: (also, angelacht, es stand halt mitten im Weg rum, zum Abendessen hatte ich auch noch keinen wirklichen Plan…):
Es gibt ein kleines deutsches Unternehmen, welches seit noch gar nicht sooo langer Zeit verschiedene Fertigmischungen für vegane Speisen auf der Basis von Erbsenprotein herstellt. Zum Beispiel Frikadellen oder, wie hier, Burger:
Vorderseite
Rückseite

Alles in einer Schüssel sah aus wie ein ganz normaler, trockener Fertigmix für Burger. Geruchlich wie… Trockenmix für Burger, die nicht aus Fleisch bestehen.
Trockenmischung
Gibt man allerdings die erforderliche Menge Wasser dazu, verwandelt sich das Ganze in….Hundefutter. Optisch. Geruchlich. Leider auch geschmacklich. Ich machte den Fehler und leckte den Finger ab. Ich hoffte, daß sich der Geschmack in der 30minütigen Ruhepause im Kühlschrank wesentlich verändert….
Mischung nass
Von der Konsistenz her, ließ sich die Masse gut verarbeiten. Sie war etwas zäh, aber dadurch ließ sie sich gut zu Patties formen. Da ja kein Fleisch enthalten war, gab ich schon vorsichtshalber etwas mehr Öl in die Pfanne, trotzdem mußte ich noch mal nachgeben, denn sie klebten beim Wenden ein wenig fest. In der Pfanne beim Braten sah es witzigerweise optisch tatsächlich mal so aus, als würde Fleischsaft austreten, das war ein spaßiger Effekt!
In der Pfanne
Anders als bei Fleisch muß man hier allerdings raten, wenn sie fertig sind. Die Packung sagt ca. 4 Minuten pro Seite, das kommt ungefähr hin. Bei Braten entwickelten sie zumindest keinen sehr unangenehmen Geruch, es roch zwar auch nicht sehr lecker, aber wenigstens neutral.
Hier ein kurzer Blick in das Innenleben. Zugegebenermaßen sahen sie optisch gar nicht schlecht aus.
Innenleben
Auch von außen war die Optik super. Der Geschmack allerdings…ja, gut. Gebraten waren sie nicht ganz so schrecklich, wie roh…. gut waren sie aber auch nicht! Ich weiß nicht, Erbsenprotein scheint absolut nicht meins zu sein, ich finde das hat einen dermaßen penetranten Nachgeschmack, den man nicht überdecken kann. Das hab ich jetzt schon mehrfach festgestellt. Und das nicht nach Erbsen, denn Erbsen selber liebe ich in so ziemlich allen Formen.
Fertige Burger
Im Burger verbaut konnte man sie essen. Noch mal werde ich sie aber nicht kaufen, auch die anderen erhältlichen Varianten hat es mir dadurch etwas verleidet…
Und als ein Burger für später übrig blieb…. tut das nicht! Kalt und einen Tag später war die ganze Sache wirklich widerlich!

Optisch, wenn fertig, super. Würztechnisch, eigentlich nicht schlecht. Nicht überwürzt, nichts besonders hervorschmeckend, nicht zu salzig oder rauchig. Verarbeitung auch gut und sie hat wie auf der Packung angegeben funktioniert. Wenn jemand Sachen aus Erbsenprotein mag… dann kann man die hier probieren. Wer schon Erbsenprotein probiert hat und nicht mag – Finger weg!

Ich brauch jetzt eine Portion Spareribs…

Wirsing, Sususi

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Ganesha Graz

Bisher mussten wir für gutes indisches Essen gut 650 km weit fahren. Nach Bad Liebenzell. Dort ist das „Veda“ und es ist in der Region Stuttgart/Pforzheim/Karlsruhe für mich das beste indische Restaurant. Jetzt kann man sich ja denken, daß ich dort nicht mehr so oft essen gehe, seit ich in Graz bin. Glücklicherweise durfte ich am Freitag feststellen, daß auch Graz in dieser Hinsicht sehr gut ausgestattet ist. Da die beiden anderen ausgesuchten Inder spontan nicht auf hatten, folgten wir dem Wink des Universums und begaben uns statt dessen in die Pestalozzi-Straße ins Ganesha.
Wenn man nicht weiß, wo es ist, man muß schon drüber stolpern, sonst findet man es nicht. Einfach rein, die Stufen runter und links…. schon steht man drin…
Ganesha Eingang
…in einem Restaurant mit typisch „indischem“ Dekor und Flair: viel Gold, roter Samt, diverse Wandbilder. Ziemlich gemütlich drinnen und bequem wenn man sitzt. Die Stühle sind doppelt so schwer, wie sie aussehen.Wir wurden mega freundlich empfangen und die ganze Zeit betreut und bedient!

Getränkemäßig kriegt man hier natürlich auch einen Mango-Lassi
Mango Lassi
aber auch zur Abwechslung mal indisches Bier. Cobra oder Kingfischer steht zur Auswahl, beides passt einfach gut zum Essen, da es schöne leichte Biere sind, die die Gewürze im Essen gut auffangen.
Cobra Bier
Ein Blick in die Speisekarte verrät noch mehr Interessantes: zum einen steht hier eine Mulligatawny-Suppe auf der Karte.
Mulligattani Soup
Wer sie nicht kennt, die „Mulligattani“: es ist sozusagen ein Überbleibsel der britischen Kolonialzeit in Indien. Sozusagen ein Zugeständnis der Inder an die britische Menüfolge (eine Vorsuppe) und ein Zugeständnis der Engländer an die würzige indische Küche (mit viel Curry). Im Laufe der Zeit wanderte die Suppe dann auch mit nach England und ist dort heute noch sehr beliebt. Nur außerhalb von England findet man sie eigentlich so gut wie gar nicht. Im Ganesha kann man sie probieren. Dort ist sie sehr heiß, mit ordentlich Einlage, sehr gut und nicht scharf.
Scharf waren dafür diese hier: die Chili Pakoras mit Tamarinden-Dip:
Chili Pakoras
Der Pakora-Teig war ziemlich dick, aber vom Geschmack her gut. Die kleinen grünen Chilis da drin sind schön scharf, nicht ganz Buldak Ramen Niveau aber schön scharf, was heißt, man kann sie gut essen, der Tamarinden-Dip war lecker dazu (ich hätte ihn nicht gebraucht) und alles in allem machen sie ein klein wenig süchtig….

Als Hauptgerichte stehen viele Gerichte auf der Karte, die man woanders auch findet, z. B. das Lamm Khorma (mild):
Lamm Khorma
Aber auch wieder Gerichte, die man sonst nicht findet, zum Beispiel den Kerala Dream, ein Fisch-Curry:
Kerala Dream Fischgericht
Auch wenn hier keine Makrelen-Art für das Curry verwendet wurde (ein typischer Fisch für Kerala Fish Curry ist King Mackerel), war es ein schöner fester Fisch, der zart und nicht trocken war. Er ist nicht zerfallen und er war vorher schön angebraten worden, bevor er in die Soße kam. Diese war würzig (ich wurde zwar gefragt, ob ich es „spicy“ möchte…. da geht noch was! Wahrscheinlich muß sich auch das Restaurant erst an die Kunden rantasten, wenn man bekannter ist, wird es bestimmt auch schärfer…), cremig, rund und einfach zum reinlegen!

Als Beilage kann man diverse Brote auswählen oder Reis. Wir entschieden uns diesmal für Garlic Naan – und das war eine sehr gute Entscheidung!
Garlic Naan
Außen knusprig und splittrig, innen weich und warm und das Ganze mit einem kleinen Hauch Knoblauch. Die perfekte Ergänzung, um die ganze Sauce aufzutunken.

Das Ganze war ein rundum Wohlfühl-Paket, bei dem alles stimmte. Ambiente, Service, Essen… ein kleiner Kokosschnaps am Ende rundet die ganze Sache ab, besonders bei so netten Gastgebern. Wir waren satt und zufrieden und diesmal muß ich dem Schild am Eingang recht geben:
Ganesha Schild

Namaste und Wirsing,
Sususi