Schon wieder ein Restaurant y Cocktailbar… wenn man sich so umschaut, könnte man glatt meinen, in Stuttgart gibt es nur Mexikaner… Dieser spezielle befindet sich praktischerweise nur eine U-Bahn-Station vom Hauptbahnhof weg (Haltestelle Friedrichsbau) – aus der U-Bahn raus und halbrechts abbiegen… schon steht man drin. Im Sommer kann man übrigens auch schön draußen sitzen.
Drinnen findet man das typische Cocktail-Bar/TexMex-Interieur, bestehend aus pseudo-mexikanisch/südamerikanischer Deko gepaart mit unbequemen Sitzgelegenheiten und notorisch zu kleinen Tischen… warum man hier trotzdem unbedingt hergehen muß, das folgt gleich. (Auch wenn es hier sehr leer aussieht… Reservieren sollte man.)
Nun, nachdem man sich einigermaßen eingerichtet hat, dann ist man mit Glück (also zwischen 17 – 21 Uhr mitten in der Blue Hour. D. H. jeder Cocktail kostet nur 5 Euro. Ordentlich groß sind sie ja, wie man hier am Beispiel Paradise Pussy sehen kann… geschmacklich hat sich auch keiner beschwert. Die Cocktailkarte ist umfangreich und wer sich nicht sicher ist, der kann sich von der sehr nette Kellnerin fachmännisch beraten lassen.
Dem Service kann ich übrigens ein großes Lob aussprechen. Erst mal war unsere Bedienung den ganzen Abend sehr freundlich; hat gut beraten, ging auf Sonderwünsche ein und war fix zur Stelle. Alle Hauptgerichte kamen mit nur kleinsten zeitlichen Unterschieden, alleine das ist für eine Cocktailbar schon bemerkenswert. Abgesehen von einem etwas verwirrten Kellner, der sich ein paar Mal im Tisch irrte (und dabei immer freundlich blieb…) war der Service sehr gut.
Was das Essen angeht, tja, da kann ich mich gar nicht beschweren! Diese wunderbar angerichtete Riesenportion Chili con Carne gab es für 8.90 €! Und die Nachos waren eindeutig selbst gemacht. Einzig auf die Schnittlauchfühler (was ist das neuerdings für ein merkwürdiger Trend???) und das Lorbeerblatt hätte ich verzichten können. Unter dem Chili war eine Weizentortilla, schön soft und lecker. Das Chili selber war saftig ohne flüssig zu sein, ohne Mais mit ordentlich Kidneybohnen, die erfreulicherweise nicht matschig und zerkocht waren. Zwar ohne Knoblauch aber mit einem Hauch Kreuzkümmel perfekt abgeschmeckt. Das Chili selber war gar nicht scharf, wer Schärfe wollte, konnte die Jalapenos mitessen, die andere können sie einfach aussortieren. (Wobei „scharf“ auf die auch nicht zutraf… jedenfalls nach meiner Skala.) Ein wenig Frischkäse rundete das ganze geschmacklich ab. Die Portion war wirklich riesig; ein paar Löffelchen gingen dann auch leider nicht mehr in den Magen.
Ein Löffelchen Guacamole wurde probiert – und für gut befunden. Diesmal mit ordentlich Knoblauch und schön cremig, fand man hier, wie es sich gehört, kleingeschnittene Zwiebelchen und Tomaten in der Avocadocreme. *lecker*
Der Knaller waren für mich aber die Nachos. Eindeutig geschmacklich selber gemacht! Selber gemachte Nachos ziehen immer sehr schnell Feuchtigkeit, deshalb sind die überbackenen Nachos wahrscheinlich etwas weicher als mit gekauften. Aber pur waren sie wunderbar splittrig und mit einer Gewürzmischung bestreut, die sich… ach ne, das verrate ich euch nicht direkt. Lasst den Restaurants ihre kleinen Geheimnisse! Jedenfalls gibt es da Gewürz von La Costena und würde übersetzt so viel wie „Zitronengewürz“ heißen. Tolle Sache diese Nachos, da können sich viele Restaurant ein Dreieck von abschneiden!
Zu späterere Stunde steigt der Lautstärkenpegel sehr extrem, da ist die Hintergrundmusik (lateinamerikanisches) schon fast leise dagegen. (Ob da der untere Auslösewert wohl überschritten wird… ? Ok, da kommt die SiFa durch…). Trotzdem ist es nicht so unangenehm wie z. B. im Hacienda (Hacienda Stuttgart – zwischen den beiden Locations liegen nicht nur Welten – da liegt ein ganzes Universum dazwischen!)
Sollte man doch das ein oder andere Cocktail zu viel für seinen Geldbeutel erwischen, dann kann man dort auch mit EC-Karte zahlen.
Der Vollständigkeit halber muß ich noch erwähnen, daß der Angusburger mit Pommes nicht so gut ankam – die Pommes waren etwas lätschert und der Burger wohl trocken – obwohl ich persönlich eh nicht auf die Idee gekommen wäre, aus Angus Rind unbedingt Hackfleisch machen zu wollen… die anderen Burger hatten nichts auszusetzen.
Gerne wieder, dann probiere ich mal was anderes. Hier lohnt sich ein Besuch und ich kann die Location wärmstens empfehlen.
Wirsing, Sususi